EU-Schluss: ESTX50 legt 0,3% auf 3’280 Punkte zu

EU-Schluss: ESTX50 legt 0,3% auf 3’280 Punkte zu

London – Wachsende Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Zollstreits zwischen den beiden weltgrössten Volkswirtschaften USA und China haben Europas Börsen zum Wochenauftakt weiter angeschoben. Der EuroStoxx 50 näherte sich am Montag der 3300-Punkte-Marke und legte um 0,29 Prozent auf 3280,01 Punkte zu. Damit baute der Leitindex der Eurozone sein Plus aus der vergangenen Woche von rund 1 Prozent etwas aus.

Der französische Cac 40 stieg am Montag um 0,31 Prozent auf 5231,85 Punkte. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,07 Prozent auf 7183,74 Punkte nach oben.

«Die Investoren werden zunehmend zuversichtlicher», kommentierte Analyst Neil Wilson vom Handelshaus Markets.com. Auslöser war dieses Mal, dass US-Präsident Donald Trump wegen der Fortschritte in den laufenden Handelsgesprächen angekündigt hatte, bestehende Strafzölle auf chinesische Importe vorerst nicht anzuheben. Das dämpft Marktteilnehmern zufolge zudem die Angst vor einer weiteren Abschwächung der weltweiten Konjunktur.

Verwiesen wurde am Markt zudem auf die Verhandlungen rund um den Brexit. Um einen ungeregelten Austritt aus der Europäischen Union (EU) zu verhindern, sind drei Minister öffentlich auf Konfrontationskurs zu Premierministerin Theresa May gegangen. Damit steigen die Chancen, dass das Parlament am Mittwoch im Zuge der Abstimmung über die nächsten Schritte zum Austritt Grossbritanniens aus der EU May die Kontrolle über den Brexit-Kurs aus der Hand nimmt.

Im marktbreiten Stoxx Europe 600 führte der Subindex der Autowerte mit einem Plus von 2,02 Prozent die Gewinnerliste an. Er profitierte damit besonders von den Hoffnungen auf eine baldige Normalisierung der Handelsbeziehungen zwischen den USA und China.

Ansonsten sorgten vor allem Einzelwerte für Gesprächsstoff. Mit Blick auf den Zollstreit und die neue Zuversicht sprangen in Wien die Aktien der österreichischen AMS AG um mehr als 6 Prozent nach oben und setzten damit ihren Erholungskurs fort. Sorgen um den schwindenden Absatz von iPhones in China hatten jüngst nicht nur Apple selbst sondern auch seinen Zulieferern heftig zugesetzt.

Roche hinkten in Zürich dem Markt mit einem leichten Minus hinterher. Der Pharmakonzern will das US-Unternehmen Spark Therapeutics für 4,3 Milliarden US-Dollar übernehmen. Zwar erscheine der Schritt, die auf Gentherapien spezialisierte Firma zu kaufen, durchaus logisch, aber der Preis sei happig, kommentierte Analyst Jack Scannell von der Bank UBS. In New York schnellten die Anteilscheine von Spark zuletzt um gut 120 Prozent in die Höhe.

In London hatte AB Foods nach seinem ersten Geschäftshalbjahr Zwischenbilanz gezogen. Die Aktien büssten im «Footsie» daraufhin fast 2 Prozent ein. Der britische Mischkonzern, zu dem auch die Textilkette Primark gehört, sprach zwar von einem ermutigenden Start in die neue Modesaison. Anleger hatten sich aber beim Umsatz etwas mehr erhofft.

Die Anteilscheine von Persimmon sackten gar um rund 5 Prozent ab. Die Aktien des Bauunternehmens litten unter einem Bericht in der «The Times». Der Zeitung zufolge könnte Persimmon möglicherweise bald nicht mehr das staatliche Unterstützungsprogramm «Help to Buy» nutzen, das Käufern neuer Häuser zinsfreie Darlehen zur Verfügung stellt.

In Amsterdam hingegen stachen PostNL nach starken Quartalszahlen und vor allem der laut Jefferies-Analyst David Kerstens «lang ersehnten Übernahme von Sandd» mit plus 8,87 Prozent hervor. Ein kombiniertes Unternehmen der Logistiker Sandd und PostNL hätte am Heimatmarkt einen Anteil von 95 Prozent, schrieb Kerstens. Ein Händler lobte zudem die «guten Fortschritte im Verkaufsprozess der Töchter Postcon (Deutschland) und Nexive (Italien)». (awp/mc/ps)

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