US-Schluss: Dow gibt 0,4% auf 25’555 Punkte nach

US-Schluss: Dow gibt 0,4% auf 25’555 Punkte nach

New York – Nach der Erholungsrally zum Wochenauftakt haben die US-Börsen am Dienstag überwiegend weiter zugelegt. Als Kursstütze erwiesen sich amerikanische Inflationsdaten. Der Dow Jones Industrial wurde allerdings – wie schon am Montag in den ersten Handelsstunden – von der Kursschwäche von Boeing ausgebremst. Er schloss 0,38 Prozent im Minus bei 25’554,66 Punkten.

Dass das Londoner Parlament das Brexit-Abkommen der britischen Premierministerin Theresa May mit der Europäischen Union erneut ablehnte, kam nicht überraschend und liess die Aktiennotierungen in New York kalt. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um weitere 0,30 Prozent auf 2791,52 Punkte hoch. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,52 Prozent auf 7201,28 Zähler – bei 7219 Zählern hatte er im Tagesverlauf den höchsten Stand seit fast fünf Monaten erreicht.

Die Inflationsrate in den USA ist im Februar auf den tiefsten Stand seit September 2016 gefallen. Gesunken sind zuletzt vor allem die Preise für Autos und für Medikamente. Die Zahlen dürften die US-Notenbank Fed in ihrer abwartenden Haltung bestätigen. An den Finanzmärkten wird im laufenden Jahr keine Leitzinserhöhung mehr erwartet, was tendenziell Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren wie etwa Anleihen begünstigt.

Bei den Einzelwerten stand erneut Boeing im Fokus. Die Aktien des Flugzeugbauers knüpften mit über sechs Prozent Minus als Dow-Schlusslicht an ihre schwache Vortagsentwicklung an, nachdem nun immer mehr Länder ihren Luftraum für die Unglücksmaschine Boeing 737 Max 8 sperren. Zudem stoppten etliche Airlines ihre Flüge mit Maschinen diesen Typs. Am Sonntag war zum zweiten Mal binnen weniger Monate eine Boeing 737 Max 8 abgestürzt.

Unter den Nachrichten von Boeing litten auch die Titel von US-Fluggesellschaften: Für United Continental und American Airlines ging es um drei beziehungsweise dreieinhalb Prozent bergab.

Beim Elektroautobauer Tesla mussten die Anleger nach der jüngsten Erholung wieder einen Rückschlag verkraften: Die Papiere gehörten mit einem Minus von mehr als zweieinhalb Prozent zu den grössten Verlierern im Nasdaq 100. Unternehmenschef Elon Musk verteidigte im Streit mit der US-Börsenaufsicht SEC sein Verhalten bei Twitter und warf ihr seinerseits vor, sie wolle sein Verfassungsrecht auf Redefreiheit einschränken.

Für Musk steht viel auf dem Spiel: Er war von der SEC im vergangenen Jahr wegen seiner wenig später zurückgenommenen Ankündigung verklagt worden, Tesla von der Börse nehmen zu wollen. Die SEC will, dass Musk wegen eines missverständlichen Tweets der Missachtung des Gerichts schuldig gesprochen wird, was für ihn weitere Strafen und Einschränkungen bedeuten könnte. Zu Wochenbeginn hatten die Anleger es noch goutiert, dass Tesla zwar wie angekündigt alle Verkäufe künftig nur noch online abwickeln, aber nur halb so viele Läden schliessen will wie zunächst geplant.

Der Euro reagierte per saldo leicht positiv auf den Londoner Brexit-Entscheid und notierte zuletzt bei 1,1296 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs noch auf 1,1275 (Montag: 1,1244) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8869 (0,8894) Euro gekostet. Richtungsweisende zehnjährige US-Staatsanleihen bauten ihre moderaten Anfangsgewinne aus und legten um 11/32 Punkte auf 100 7/32 Punkte zu. Sie rentierten mit 2,99 Prozent. (awp/mc/ps)

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