EU-Schluss: ESTX50 rückt 0,4% auf 3’463 Punkte vor

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London – Die zuletzt deutlich bessere Stimmung an den Finanzmärkten hat den europäischen Aktienbörsen am Dienstag Auftrieb verliehen. «Das Umfeld für den Aktienmarkt ist günstig, denn die Risikobereitschaft nimmt mit der Fristverlängerung beim Brexit und positiven Signalen vonseiten der Handelsgespräche zwischen den USA und China zu. Auch die bei Marktteilnehmern vorherrschenden Konjunktursorgen haben sich zuletzt nicht weiter verstärkt», kommentierte Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba.

Der EuroStoxx 50 hatte zwischenzeitlich den höchsten Stand seit August 2018 erklommen und schloss 0,37 Prozent im Plus bei 3463,36 Punkten. Der französische Leitindex Cac 40 war auf ein Siebenmonatshoch geklettert und gewann 0,36 Prozent auf 5528,67 Punkte. In London zog der FTSE 100 um 0,44 Prozent auf 7469,92 Zähler an.

Europaweit wurden die Aktien der Energiekonzerne wegen ihrer defensiven Eigenschaften gemieden. So musste der Branchenindex Stoxx Europe 600 Utilities im Sektorvergleich mit minus 0,97 Prozent die grössten Verluste hinnehmen.

Bei Börsenbetreibern hingegen griffen die Anleger zu. Papiere der London Stock Exchange erklommen gar ein Rekordhoch und schloss 1,50 Prozent höher. Für die Kursgewinne machte ein Händler die Rally an den Aktienmärkten seit Jahresbeginn verantwortlich. So fehlen dem US-Leitindex Dow Jones Industrial nur noch knapp 2 Prozent zu einem Rekordhoch. «Das setzt die Investoren immer mehr unter Zugzwang», sagte der Börsianer. Die Börsenumsätze könnten folglich steigen.

Unter den Einzelwerten standen unter anderem die Aktien von Unicredit im Fokus. Vorwürfe wegen Verstössen gegen die US-Sanktionen gegen den Iran kommen die italienische Grossbank teuer zu stehen. Insgesamt akzeptierte der Finanzkonzern eine Zahlung von 1,3 Milliarden Dollar. Allerdings hatte die Unicredit mit einer noch höheren Belastung gerechnet und kann nun eine Rückstellung von 300 Millionen Euro auflösen. An der Börse kamen die eigentlich negativen Nachrichten für die Bank daher gut an. Unicredit-Aktien gewannen 3,53 Prozent.

Die Papiere des französischen Werberiesen Publicis setzten ihre Vortagesrally fort und kletterten an der Cac-40-Spitze um fast 4 Prozent nach oben. Die Aktien profitieren Händlern zufolge immer noch von der am Vortag angekündigten Übernahme der Digitalmarketing-Tochter von Alliance Data Systems .

Nur rein optisch schwächer tendierten die Aktien von Vivendi, denn die Papiere des französischen Medienkonzerns werden am Dienstag mit einem Dividendenabschlag gehandelt.

In Mailand verlief der in diesem Jahr bisher grösste Börsengang in Europa enttäuschend: Die Anteilscheine des Zahlungsabwicklers Nexi schlossen bei 8,44 Euro und damit mehr als 6 Prozent unter dem Ausgabepreis von 9,00 Euro. Das Unternehmen hatte rund 2 Milliarden Euro bei Investoren eingesammelt.

Die Anteilscheine von Rio Tinto verloren nach aktuellen Produktionszahlen für das erste Quartal in London 0,64 Prozent. Die Kennziffern für den wichtigsten Rohstoff Eisenerz hatten enttäuscht. Zudem reduzierte der Bergbaukonzern sein Eisenerz-Produktionsziel für das Gesamtjahr 2019.

Ausserhalb des FTSE 100 brachen die Papiere von Galliford Try um rund 21 Prozent ein. Das britische Bauunternehmen hatte zuvor eine Gewinnwarnung für das laufende Jahr herausgegeben. (awp/mc/ps)

Euronext

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