Industriekonzern Bucher verzeichnet deutlich mehr Aufträge

Bucher-CEO Philip Mosimann. (Foto: Bucher)

Niederweningen – Die Industriegruppe Bucher Industries hat im ersten Halbjahr 2013 den Umsatz dank leicht positiven Währungs- und Akquisitionseffekten etwas gesteigert und auf vergleichbarer Basis knapp gehalten. Ein klares Plus ergab sich beim Auftragseingang. Höher als in der Vorjahresperiode fielen auch die Gewinnziffern aus und die Gewinnmarge wurde verbessert. Im Ausblick auf das Gesamtjahr 2013 zeigt sich das Unternehmen etwas optimistischer als im vergangenen April.

Der Umsatz erhöhte sich um 2,1% auf 1,41 Mrd CHF, bereinigt um Währungs-, Akquisitions- und Devestitionseffekte resultierte hingegen ein Minus von 0,7%. Der Auftragseingang zog um 13,5% auf 1,23 Mrd CHF an (bereinigt +10,7%). Der Auftragsbestand per Ende Juni lag mit 640 Mio CHF um 4,6% über dem Wert des Vorjahres aber gut 26% unter dem Stand per Ende März 2013. Das EBIT stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4,9% auf 140,9 Mio CHF und die EBIT-Marge auf 10,0 von 9,7%, wie Bucher mitteilt. Der Reingewinn legte um 4,4% auf 95,1 Mio CHF zu.

Gewinn übertrifft die Erwartungen
Wegen höherer Investitionen und Akquisitionen resultierte erneut ein negativer Free Cashflow auf Vorjahreshöhe. Die saisonale und volumenbedingte Zunahme des Nettoumlaufvermögens fiel indes geringer aus als im Vorjahr. Die Nettoverschuldung lag Mitte Jahr klar unter dem Vorjahr und soll sich bis gegen Ende des Jahres wieder markant reduzieren. Dank hoher liquider Mittel und einer Eigenkapitalquote von rund 41% verfüge man über «strategischen Spielraum».

Damit hat Bucher die Markterwartungen mit Umsatz und Auftragseingang gut erreicht, mit den Gewinnziffern gar übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 1’390 Mio CHF, für den Auftragseingang bei 1’228 Mio, für den EBIT bei 131,8 Mio und für den Reingewinn bei 89,5 Mio.

Gute Nachfrage nach Kommunalfahrzeugen und Hydraulik-Komponenten
Die deutliche Zunahme des Auftragseingangs sei hauptsächlich auf organisches Wachstum zurückzuführen, heisst es zum «erfreulichen Geschäftsgang». Dazu beigetragen habe insbesondere die gute Nachfrage nach Kommunalfahrzeugen und hydraulischen Komponenten. Auch ohne die Grossaufträge aus dem Vorjahr bei Bucher Municipal und Emhart Glass in der Höhe von insgesamt 69 Mio CHF sei es gelungen, den Umsatz leicht zu steigern. Die Verbesserung der EBIT-Marge kam dank kontinuierlicher Kostenoptimierungen zustande.

Im Westen läufts besser als im Osten
Regional hätten sich die Märkte indes unterschiedlich entwickelt. In Nord- und Südamerika habe sich die gute wirtschaftliche Entwicklung fortgesetzt. Dagegen sei die konjunkturelle Lage in vielen Ländern Europas von der hohen Verschuldung und den allgemeinen Unsicherheiten gedämpft worden. China sei von einem deutlichen Rückgang geprägt gewesen, dies wegen verschiedener Massnahmen der Regierung.

Die mit einem Umsatzanteil von über 50% mit Abstand grösste Division Kuhn Group profitierte insbesondere von der hohen Nachfrage nach Maschinen für Bodenbearbeitung in Nordamerika sowie Sätechnik in Brasilien. In der Division Emhart Glass befindet sich die Neuausrichtung «auf Kurs».

Zuversicht wächst
Für 2013 rechnet der Konzern weiterhin mit einer leichten Verbesserung des Umsatzes und einer Verbesserung des Betriebs- und Konzernergebnisses. Im April hiess es lediglich, es sei mit einer leichten Zunahme des Umsatzes und einer leichten Verbesserung der Profitabilität zu rechnen. Tendenziell zeigt sich damit also das Unternehmen noch etwas zuversichtlicher als im vergangenen April. Der Konzern geht weiter davon aus, dass sich die Erholung der Konjunktur in den USA fortsetzt, sich jedoch keine Umkehr der rezessiven Tendenzen in Europa ergibt. Die Landmaschinen von Kuhn Group dürften sich weiterhin als Wachstums- und Ertragsstütze erweisen und der gute Geschäftsverlauf von Bucher Municipal sollte sich auch im zweiten Halbjahr fortsetzen.

Dank der Akquisition von Hydraulics Erding könnte sich die Division Bucher Hydraulics über dem Marktniveau halten und für die Division Emhart Glass dürfte sich die stabile Marktentwicklung nicht verändern, heisst es weiter zum Ausblick. (awp/mc/pg)

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