Migros macht 20 bis 30 Ex-Libris-Filialen dicht

Migros macht 20 bis 30 Ex-Libris-Filialen dicht

Ernst Dieter Berninghaus, Leiter Departement IV (Handel) Migros. (Bild: Migros)

Zürich – In den kommenden 18 Monaten werden 20 bis 30 Ex-Libris-Filialen geschlossen. Dies sagte Ernst Dieter Berninghaus, der in der Migros-Generaldirektion für die Handelsketten verantwortlich ist, in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Insgesamt betreibt die Buch- und Medienhandelstocher des Grossverteilers Migros derzeit 113 Läden. Daneben führt Ex Libris einen Internetshop, über welchen laut Berninghaus mittlerweile 30 Prozent des Umsatzes generiert wird. «Ex Libris hat Probleme im extrem harten Marktumfeld, da gibt es nichts schönzureden», so der Migros-Kadermann.

Durch die Schliessung werden auch Arbeitsplätze wegfallen, laut Berninghaus aber nur vereinzelt, da es sich bei den Filialen, die dicht gemacht werden, um kleine Läden handelt.

Den Onlinehandel bezeichnet Berninghaus als eines der wichtigsten strategischen Themen für die Migros in den nächsten Jahren. Die Konsumenten müssten nicht nur in den Läden abgeholt, sondern auch online begleitet werden. «Nur wer dieses Zusammenspiel beherrscht, wird in zehn Jahren erfolgreich sein.» Unlängst hat die Migros den Elektronikfachhändler Digitec übernommen, der zwar einzelne Filialen betreibt, aber besonders stark im Onlinehandel verankert ist.

Aufhebung der Übernahme-Auflagen
Mit der Geschäftsentwicklung beim Discounter Denner, der 2007 von der Migros gekauft wurde, zeigt sich Berninghaus im Interview zufrieden. Um die Grösse der Verkaufsfläche und die Veränderungen der Verkaufspreise bereinigt sei der Umsatz von Januar bis September um 2,5 Prozent gestiegen.

Neue Filialen eröffnet würden im laufenden Jahr 26. «Wir wollen auch die nächsten Jahre circa 30 neue Standorte pro Jahr zusätzlich betreiben», sagte Berninghaus. Auch mit «Denner Express», dem Konzept für kleine Läden mit langen Öffnungszeiten, werde man weiter expandieren. Die neun bestehenden Denner-Express-Läden liefen «sehr gut».

Gemeinsamer Einkauf von Migros und Denner verstärkt
Im Weiteren hat die Migros bei der Wettbewerbskommission (Weko) ein Gesuch eingereicht, damit die bei der Übernahme von Denner erlassenen Auflagen aufgehoben werden. Diese gelten so lange, bis die beiden deutschen Discountketten Lidl und Aldi in der Schweiz zusammen mehr als 250 Filialen betreiben, was inzwischen der Fall ist.

Der gemeinsame Einkauf von Migros und Denner wird laut Berninghaus verstärkt. «Aber der Erfolg von Denner liegt nicht in der gemeinsamen Beschaffung mit der Migros, sondern indem wir die richtigen Produkte zum richtigen Preis verkaufen», sagte der Handelschef der Migros-Gruppe. (awp/mc/ps)

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