US-Schluss: Verluste

US-Schluss: Verluste

New York – Die Absage der US-Notenbank an weitere Konjunkturhilfen hat die Wall Street am Dienstag belastet. Von der Fed kamen nach ihrem Zinsentscheid nicht die erhofften Signale für eine neue Runde der sogenannten Quantitativen Lockerung (QE3) – also für ein neues Anleihekaufprogramm, um die Wirtschaft mit Liquidität zu fluten. Überdies wies der geldpolitische Ausschuss in einem Kommentar auf «signifikante Abwärtsrisiken» angesichts der Spannungen an den internationalen Finanzmärkten hin.

Zuvor hatten die Währungshüter ihren Leitzins wie erwartet unverändert in einer Spanne zwischen 0 und 0,25 Prozent belassen. Zudem drückten Händlern zufolge enttäuschend ausgefallene Einzelhandelsumsätze auf die Stimmung.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial sank um 0,55 Prozent auf 11.954,94 Punkte und weitete damit seine zu Wochenbeginn erlittenen Verluste aus. Der S&P 500 fiel am Dienstag um 0,87 Prozent auf 1.225,73 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq gab der Composite-Index um 1,26 Prozent nach auf 2.579,27 Punkte, während der Auswahlindex Nasdaq 100 1,04 Prozent auf 2.268,37 Punkte verlor.

Nach den Einzelhandelsumsätzen gerieten entsprechende Werte aus diesem Sektor unter Abgabedruck. So sanken Wal-Mart um 0,84 Prozent auf 57,60 US-Dollar. Für die Aktien des Warenhausbetreibers Macy’s ging es um 4,98 Prozent nach unten. Die Titel von Best Buy sackten gar um mehr als 15 Prozent ab, weil der auf Unterhaltungselektronik fokussierte Einzelhändler mit seinem Gewinnausweis zum dritten Quartal die Erwartungen der Experten verfehlt hatte.

Die Aktien von DuPont konnten nach den Aussagen der Fed ihre Gewinnen nicht verteidigen und sanken um 0,96 Prozent auf 43,49 Dollar. Der Chemiekonzern rechnet im kommenden Jahr mit einem Gewinnanstieg. Zudem gewährt er seiner Autolack-Sparte eine Gnadenfrist. Der Konzern gebe dem Bereich die Möglichkeit, seine Finanzziele zu erreichen, sagte DuPont-Chefin Ellen Kullman während eines Investorentages.

Die General-Electric-Titel (GE) schlugen sich mit einem Minus von 0,24 Prozent etwas besser als der Gesamtmarkt. Der Mischkonzern und Siemens-Konkurrent will auch im kommenden Geschäftsjahr weiter wachsen.

Mit einer Grossbestellung über 150 spritsparende Mittelstrecken-Jets macht der US-Flugzeugbauer Boeing verlorenes Terrain gegenüber dem europäischen Erzrivalen Airbus gut. Insgesamt haben die Amerikaner nun feste Aufträge und Vorverträge für mehr als 900 Maschinen des neuen Typs 737 MAX in ihren Büchern stehen. Die EADS-Tochter Airbus kommt bei ihrem Konkurrenzmodell A320neo auf rund 1.200 feste Bestellungen. Die Boeing-Titel schlossen prozentual unverändert.

Im Blick standen auch die Aktien von Morgan Stanley , für die es nach anfänglichen Aufschlägen um mehr als 1 Prozent nach unten ging. Durch die Beilegung eines Rechtsstreits mit dem Finanzdienstleister MBIA seien Unsicherheiten beseitigt und Risiken gesenkt worden, teilte Morgan Stanley mit. Allerdings wird auch das Ergebnis in diesem Quartal um 1,2 Milliarden Dollar geschmälert. Die Anteilsscheine von MBIA zogen um 0,70 Prozent an. Die im Dow notierten Finanzwerte JPMorgan und Bank of America fielen nach den Bemerkungen der Fed um mehr als 2 Prozent. (awp/mc/pg)

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