Kuoni rutscht in die roten Zahlen

Rückläufige Passagierzahlen und tiefere Verkaufspreise haben somit auch im dritten Quartal das Ergebnis belastet. Der Umsatz sank in den ersten neun Monaten um 21,1% auf 2’977,3 (VJ 3’775,0) Mio CHF. Der Bruttogewinn verminderte sich um 24,9% auf 601,2 (800,0) Mio CHF und die entsprechende Marge sank auf 20,2 (21,2)%. Dies sei jedoch ausschliesslich auf den Verkauf der Edelweiss Air Flugzeuge sowie des Retailgeschäfts in Österreich zurückzuführen, teilte der Reisekonzern am Donnerstag mit. Ohne diese Devestitionen sei eine leichte Zunahme der Marge registriert worden.


EBIT um 97,1 Prozent eingebrochen
Das Betriebsergebnis brach auf Stufe EBIT um 97,1% auf 3,7 (125,8) Mio CHF ein, beinhaltet aber Sonderkosten für das 2009 gestartete Investitions- und Kostensparprogramm. Die EBIT-Marge sank auf 0,1% von 3,3%. Bereinigt um diesen Effekt lag der EBIT bei 21,9 (121,0) Mio CHF. Verstärkte Kostenseinsparungen hätten zur Verbesserung des Betriebsergebnisses geführt, so Kuoni. Unter dem Strich resultierte ein Reinverlust von 5,7 (Gewinn: 125,7) Mio CHF. Teil des Restrukturierungsprogramms ist die Reorganisation der Konzernstruktur, wie Kuoni bereits im September bekannt gab. Dabei will die Gruppe die dezentrale Organisation in eine funktionale Struktur überführen. Im Berichtszeitraum hat Kuoni bisher 18,2 Mio CHF für das Programm aufgewendet. Die Reorganisation soll bis Mitte 2010 abgeschlossen sein, heisst es weiter.


Markterwartungen grosso modo erfüllt
In der Bilanz weist die Gruppe per 30. September 2009 ein Eigenkapital von 571 (30.09.2009: 646) Mio CHF und eine Eigenkapitalquote von 32,5 (30,2)% aus. Insgesamt hat Kuoni die Erwartungen des Marktes in etwa erfüllt. Im Vorfeld wurde mit einem Umsatz von 3’012,2 Mio CHF, einem EBIT vor Sonderkosten von 19,3 Mio CHF und einem Reinverlust von 3,5 Mio CHF gerechnet. Im dritten Quartal 2009 sank der Umsatz gegenüber Vorjahr auf 1’218 (VJ 1’547) Mio CHF, das bereinigte Btriebsergebnis lag bei 62,6 (104) Mio CHF und das Konzernergebnis bei 45,3 Mio CHF.


Verstärkter Margendruck im Pauschalreisegeschäft 
Die Geschäftseinheit (SBD) Style verzeichnete einen Umsatzrückgang auf 533 Mio CHF, das Betriebsergebnis sank auf 30,5 Mio CHF. Vor allem Wertverluste des britischen Pfunds und der indischen Rupie hätten das Ergebnis belastet. Bei der SBD Smart reduzierte sich der Nettoerlös auf 499 Mio CHF und der EBIT auf 25,9 Mio CHF. In Lokalwährungen konnten Schweden und Norwegen ihre Erlöse aber steigern. Der verstärkte Margendruck im Pauschalreisegeschäft halte weiter an, so Kuoni. Diese Rückgänge hätten auch nicht im Schweizer Geschäft kompensiert werden können.


Veranstaltergeschäft: Buchungsstand 20% unter Vorjahr
Bei Destinations ging der Umsatz auf 275 Mio CHF zurück. Das Betriebsergebnis sank auf 10,8 Mio CHF. Der Konjunktureinbruch sei vor allem in Europa und Indien deutlich spürbar gewesen. USA, Afrika, Asien/Pazifik und besonders Arabien hätten hingegen eine Zunahme der Nachfrage verzeichnet. Per 8. November 2009 wies das Veranstaltergeschäft der Kuoni-Gruppe in Schweizer Franken einen um 20% unter Vorjahr liegenden Buchungsstand aus. Die Buchungszahlen für 2009 zeigten aber insgesamt eine leichte Verbesserung gegenüber den letztmals publizierten Werten im August 2009.


Nachfragebelebung frühestens im zweiten Halbjahr 2010
Trotz anhaltend widrigen äusseren Einflüssen rechnet CEO Peter Rothwell gemäss Mitteilung mit einem operativ profitablen Abschluss. Eine verstärkte Zunahme der Nachfrage nach Reisen sei aufgrund der aktuellen Wirtschaftsprognosen erst im zweiten Halbjahr 2010 zu erwarten. Die weitere Entwicklung der Grippe-Pandemie sei zudem nur schwer abschätzbar. Kurzfristig könnte sich diese aber negativ auf die Ertragslage auswirken, meint Kuoni. (awp/mc/ps/03)

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