CH-Schluss: Unter Tageshoch fester – Defensive Werte stützen
Am Nachmittag sorgten dann enttäuschende Daten zum US-Verbrauchervertrauen zeitweise für ein Minus an der Wall Street und für ein Absacken der Kurse an den europäischen Börsen. Kurz vor Handelsstart in Amerika hatten die Ampeln dank überraschend deutlich gestiegener Häuserpreise noch auf grün gestanden.
Bei Börsenschluss gewann der SMI 1,03% auf 6’367,97 Punkte, das Tageshoch lag bei 6’393,87 Stellen. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,30% auf 968,07 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,84% auf 5’475,73 Punkte.
Unter den SMI-/SLI-Titeln stützen die defensiven Schwergewichte Novartis (+2,4%), Roche (+2,2%) und Nestlé (+1,8%) mit kräftigen Avancen. Bei Nestlé wurden die Aufschläge am Markt teilweise auf eine Heraufstufung durch die Deutsche Bank auf neu «Buy» zurückgeführt. Heute sollte zudem Alcon, deren Mehrheit dereinst von Nestlé an Novartis übergehen soll, noch die Q3-Zahlen publizieren.
Deutlich gesucht waren auch weitere Werte mit defensivem Charakter wie Synthes (+1,9%) und Sonova (+1,9%). Synthes setzten somit nach einer kurzen Korrektur den mit den Q3-Zahlen vergangene Woche aufgenommenen Aufwärtskurs fort. Sonova dürften leicht von einer Kurszielerhöhung durch Sal.Oppenheim profitiert haben.
Dagegen notierten konjunktursensitiven Titel am Berichtstag grösstenteils schwächer. Gegen den Trend gewannen allerdings Kühne+Nagel (+1,0%), Geberit (+0,3%) oder ABB (+0,2%). Demgegenüber wurden Clariant (-3,2%), Petroplus (-3,0%), Adecco (-2,1%), Logitech (-1,7%) oder Holcim (-1,3%) deutlich tiefer bewertet.
Syngenta (-0,4%) litten Händlern zufolge etwas unter dem schwachen Pflanzenschutzgeschäft des Mitbewerbers Bayer. Syngenta hatte in der Vorwoche lediglich Umsatzzahlen publiziert, die Aussagen von Bayer liessen nun gewisse Rückschlüsse auf die Profitablität bei Syngenta zu, hiess es am Markt.
Im Finanzsektor, der vor allem unter den negativen Vorgaben der US-Finanzbranche litt, schlossen Baloise (-3,1%), Swiss Re (-2,3%), Julius Bär (-1,9%) oder GAM (-1,4%) besonders schwach. Die UBS (-0,6%) hat Robert McCann zum neuen Leiter des Geschäftsbereichs Wealth Management Americas ernannt. Vom Merrill-Lynch-Mann verspricht sich die Grossbank einen Ausbau des Geschäftsbereichs und höhere Spartengewinne. Die Ernennung sei seit Anfang Monat erwartet worden, so Marktbeobachter, und sei deshalb als «kursneutral» zu werten. CS (+0,9%) hielten sich dagegen als einziger Finanzwert im Plus.
Am breiten Markt richtete sich das Interesse der Anleger unter anderem auf die Aktien von Schindler (PS: +3,4%; N: +2,4%). Der Aufzugs- und Fahrtreppenbauer hat über den Markterwartungen liegende Neunmonatszahlen vorgelegt.
Auch Swissquote (+1,7%), Feintool (+0,4%) und AMS (+0,2%) haben über den Geschäftsgang informiert. Der Internetbroker Swissquote hat in den ersten neun Monaten trotz eines geringeren Ertrags mehr verdient. Feintool verzeichnete zwar einen deutlichen Umsatzeinbruch im Geschäftsjahr 2008/09, blickt aber optimistisch in die Zukunft. AMS sieht nach einem verringerten Q3-Verlust ein verbessertes geschäftliches Umfeld und rechnet auch im angelaufenen vierten Quartal mit einer positiven Entwicklung.
Weiter hat sich Apen (+6,4%) eine längerfristige Finanzierung gesichert. (awp/mc/pg/31)