Porsche will bei KfW Milliarden-Kredit beantragen

Die Stuttgarter suchen seit Wochen mit Hochdruck nach Geldgebern. Die Sportwagenschmiede hat sich bei der geplanten Übernahme von Europas grösstem Autobauer Volkswagen massiv verhoben und kämpft mit einem Schuldenberg von rund neun Milliarden Euro.


Verhandlungen mit zahlreichen Banken
Porsche hatte mit zahlreichen Banken über Kredite von insgesamt 12,5 Milliarden Euro verhandelt. Ende März sicherte sich das Unternehmen in letzter Minute einen Kredit in Höhe von zehn Milliarden Euro, der einen früheren Kredit in gleicher Höhe ablöste. Diesen hatte Porsche auch zur Aufstockung seiner VW-Anteile auf mehr als 50 Prozent genutzt. Die Kreditlinie bei einem Konsortium aus 15 Banken besteht aus zwei Tranchen. Der grössere Brocken von 6,7 Milliarden Euro läuft zunächst bis März 2010 und kann um ein Jahr verlängert werden. Die restlichen 3,3 Milliarden Euro laufen im März 2010 aus.


Geld für operatives Geschäft
Ende Mai bekam Porsche zudem von der Bank of Tokyo die Zusage für 750 Millionen Euro. Bei den noch fehlenden 1,75 Milliarden Euro setzen die Stuttgarter auf die KfW. Das Geld braucht der Hersteller vor allem zur Finanzierung des laufenden operativen Geschäfts. Unterstützung bekommt Porsche von der baden-württembergischen SPD- Landtagsfraktion. In einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) fordert Fraktionschef Claus Schmiedel, die KfW solle dem Unternehmen unter die Arme greifen. Zu den Erfolgsaussichten des Porsche-Antrags äusserte sich Schmiedel zuversichtlich: «Auch der Bundeskanzlerin sind die momentanen Probleme deutscher Unternehmen mit der Kreditversorgung bewusst.»


Investor gesucht
Auch ein Investor könnte bei Porsche Geld in die Kasse spülen. Die Gespräche mit Interessenten «laufen gut», sagte der Porsche-Sprecher. Dem Vernehmen nach reden die Stuttgarter dabei auch mit dem Emirat Katar. Anfang Mai hatten sich die Eigentümerfamilien Porsche und Piëch darauf verständigt, dass Porsche und VW in einem integrierten Autokonzern zusammengeführt werden sollen. Derzeit verhandeln die Vorstände von VW und Porsche über die künftige Struktur. Angaben zum Stand der Gespräche machte der Porsche-Sprecher nicht. (awp/mc/ps/20)


 

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