CH-Eröffnung: Leicht fester – Konjunkturhoffnungen beleben Geschäft
Wegen der geringen Zahl an Unternehmensnachrichten dürfte sich der Markt einmal mehr an den Konjunkturdaten orientieren. In der Schweiz steht kurz vor Mittag das Konjunkturbarometer der KOF für den Monat Mai auf dem Programm. Der Indikator gilt als ein um sechs Monate vorlaufender Indikator der Wirtschaftsleistung in der Schweiz. Aus den USA werden dann am Nachmittag die zweite Veröffentlichung des BIP im ersten Quartal, vor allem aber der Einkaufsmanager-Index Chicago und der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan erwartet.
Das Blue Chips Barometer SMI steigt bis um 09.30 Uhr 0,68% oder 36,52 Stellen auf 5’387,11 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt um 0,89% auf 821,27 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,65% auf 4’644,80 Zähler zu.
Aus charttechnischer Sicht sehen die Spezialisten der ZKB für den SMI mit einem Zeithorizont von drei Tagen eine leicht höhere Tendenz. Seit gut einem Monat sei der kurzfristige Trend deutlich positiv, heisst es in einem Kommentar. In einem etwas länger angelegten Vergleich sprechen die Charttechniker der Deutschen Bank von einer Seitwärtstendenz. Derzeit befände sich der SMI nur gerade 3,2% höher als Anfang April. Eine Hausse hätte der Markt zwischen Anfang März und Anfang April gezeigt. Die jüngste Entwicklung sei im Vergleich zum Anstieg von damals innerhalb drei Wochen um 22% ein laues Lüftchen, heisst es weiter. Auf seinem Weg nach Oben stosse der SMI bei 5’400 bis 5’450 und dnach bei 5’700 Punkten auf Widerstand. Unterstützung bestehe bei 5’230 und 5’000 bis 5’050.
Von den Konjunkturhoffnungen profitieren in erster Linie zyklische Valoren sowie Finanzwerte. Unter den Bankwerten legen UBS (+2,2% auf 15,99 CHF), CS (1,3% auf 47,30 CHF) und Julius Bär (+1,8% auf 44,78 CHF) markant zu. CS soll laut Zeitungsberichten den Verkauf zweier Geschäftsgebäude an der Canary Warf in London prüfen. Es ist von einem möglichen Erlös von 500 Mio GBP die Rede. In Deutschland ist die Bank nach eigenen Aussagen bereit für Übernahmen.
Bei den zyklischen Valoren steigen OC Oerlikon (+2,1% auf 64,55 CHF), ABB (+1,6% auf 17,63 CHF), Holcim (+1,2% auf 56,65 CHF) oder Logitech (+1,1% auf 15,47 CHF) überdurchschnittlich. Geberit (+0,5% auf 132,40 CHF) legen trotz einer Ratingsenkung durch die UBS auf «Neutral» von «Buy» zu.
Swatch (+1,6% auf 179,30 CHF) und Richemont (+1,2% auf 23,34 CHF) können die Abgaben vom Vortag nach den markant rückläufigen Uhrenexporten im April korrigieren.
Auch Assekuranzaktien sind gesucht. So ziehen ZFS (+1,2% auf 198,90 CHF) und Swiss Re (1,1% auf 36,28 CHF) überdurchschnittlich an.
Unter den defensiven Valoren positionieren sich die Anleger vor dem jährlichen Onkologie-Kongress ASCO, der derzeit in den USA stattfindet in Roche (+1,3% auf 145,80 CHF). Roche ist stark am Kongress präsent, und die Anleger versprechen sich positive News vom Onklologie-Leader. Novartis (unverändert auf 42,90 CHF) sind zwar auch an der ASCO vertreten, können aber nicht ganz mithalten. Die ebenfalls grosskapitalisierten Nestlé (-0,3% auf 39,18 CHF) sind weniger gesucht.
Synthes (-0,4% auf 111,10 CHF) verlieren am deutlichsten unter den SMI-/SLI-Valoren.
Im breiten Markt hat Dottikon ES heute Zahlen vorgelegt. Elma verlagert die Produktion beschleunigt an Partner und aus der Schweiz nach Rumänien. Beide Titel sind bisher noch nicht gehandelt worden. (awp/mc/gh/19)