EU-Verlauf: Nach schwächerem Start fest – ZEW-Daten überraschen positiv
Die Stimmung deutscher Finanzexperten hat sich im Dezember erneut überraschend aufgehellt. Zudem zeichne sich auch für die US-Börsen ein erneut freundlicher Handelsauftakt ab, was zusätzliche Impulse gebe. Am Nachmittag stehen aktuelle Daten zum US-Immobilienmarkt auf der Agenda, die die weitere Richtung mit bestimmen dürften.
Der EuroSTOXX 50 gewann bis zum Mittag 1,29 Prozent auf 2.480,78 Zähler, nachdem er zeitweise bis auf rund 2.405 Punkte zurückgesetzt hatte. Der Londoner FTSE 100 stieg um 1,54 Prozent auf 4.366,22 Punkte und der französische CAC-40-Index legte gar um 2,09 Prozent auf 3.315,31 Zähler zu.
Anfänglich besonders schwache Finanzwerte drehten bis zum Mittag mehrheitlich deutlich ins Plus. Im EuroSTOXX befanden sich AXA mit plus 4,45 Prozent auf 17,005 Euro in der Spitzengruppe, im auch britische und Schweizer Werte enthaltenden STOXX legten Lloyds TSB Group mit einem Zuwachs von 4,62 Prozent auf 167,38 Pence noch einen Tick deutlicher zu.
Am Vortag bereits relativ schwache Telekomwerte setzten diesen Trend dagegen fort. France Telecom , am Montag bereits einziger Verlierer im EuroSTOXX, sanken nach Tagestief bei 19,475 Euro zuletzt um 0,10 Prozent auf 20,03 Euro. Deutsche Telekom-Aktien verloren gar 0,56 Prozent auf 11,44 Euro. Die Experten von Morgan Stanley halten den Telekomsektor in einer aktuellen Branchenstudie zwar weiter für attraktiv, stuften die Branchenschwergewichte jedoch von «Overweight» auf «Underweight» gleich um zwei Stufen ab. Bei France Telecom wurde insbesondere die nicht gerechtfertigte Premiumbewertung als Grund angeführt. Am Abend wurde zudem bekannt, dass der Konzern weitere 23,10 Prozent einer Wandelanleihe zurückgekauft hat. Telefonica gewannen indes 1,06 Prozent auf 16,26 Euro. Die Morgan Stanley-Experten bestätigten den spanischen Konzern insbesondere wegen der Präsenz in den Schwellenländern als Sektorfavoriten.
Automobiltitel drehten bis zum Mittag ins Plus oder weiteten vorhandene Kursgewinne aus. Während Aktien deutscher Autobauer von der absehbaren staatlichen Hilfe für ihre US-Wettbewerber und Analystenkommentaren bereits seit Handelsbeginn profitieren konnten, liefen die Aktien ihrer französischen Wettbewerber von PSA Peugeot Citroen hinterher. Zuletzt stiegen sie um 0,57 Prozent auf 13,23 Euro. JP Morgan startete die Aktien mit «Underweight» und Kursziel 12,00 Euro. Die Konsensschätzungen seien weiter zu hoch und die Lage wie auch bei Renault noch schwieriger als für den europäischen Wettbewerb. Renault-Papiere gewannen 4,51 Prozent auf 18,67 Euro.
Aktien von LVMH waren mit Zuwachs von 7,25 Prozent auf 49,12 Euro Favorit im EuroSTOXX 50 . Die Papiere des Luxusgüterherstellers hätten am Vortag ohne neue Nachrichten ihren Abwärtstrend durchbrochen, sagte Thomas Nagel, Chartanalyst bei equinet.
Synthes drehten SMI trotz eines gewonnenen Rechtsstreits und Schadensersatzanspruch auf minus 0,28 Prozent auf 141,00 Schweizer Franken ab. Bester Wert waren Aktien des Zementherstellers Holcim mit plus 6,57 Prozent auf 61,65 Euro. (awp/mc/pg/16)