Southwest und Continental mit Verlust
Dem Unternehmen wurde seine vorausschauende Kerosinpreis-Politik zum Verhängnis. Southwest hatte mit steigenden Treibstoffpreisen gerechnet, statt dessen fielen sie jedoch wieder. Daher wurden auf die Sicherungsgeschäfte Abschreibungen in Höhe von 247 Millionen Dollar notwendig. Unter den steigenden Treibstoffpreisen hatte Southwest zuvor hingegen kaum gelitten. Ohne diese Sonderkosten verdiente Southwest im dritten Quartal 69 Millionen Dollar, 56 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Umsatz wuchs um 12 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar. Im kommenden Jahr will Southwest Airlines die Flotte um höchstens zehn Flugzeuge erweitern. Angesichts des Streiks beim Flugzeugbauer Boeing wird Southwest drei für dieses Jahr bestellte Flugzeuge nicht abnehmen.
Continental fliegt in Verlustzone
Auch die viertgrösste US-Fluggesellschaft Continental flog im dritten Quartal wieder tief in die roten Zahlen. Der künftige Lufthansa-Partner erlitt einen Verlust von 236 Millionen Dollar nach einem Gewinn von 241 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Das Umsatzplus von knapp neun Prozent auf 4,2 Milliarden Dollar (3,1 Mrd Euro) konnte die stark gestiegenen Treibstoffkosten nicht wettmachen, wie die Gesellschaft bekanntgab. Wegen der hohen Ölpreise stieg die Tankrechnung um 736 Millionen Dollar. Continental erlitt zudem Millioneneinbussen durch die Folgen der jüngsten Wirbelstürme rund um den Hauptflughafen in Houston (Texas). Der Anbieter verschob wegen der finanziellen Probleme den geplanten Kauf neuer Flugzeuge. Im zweiten Quartal hatte Continental noch fast die Gewinnschwelle erreicht.
Erneute Verluste bei American und Delta
Auch die grösste US-Fluggesellschaft American Airlines und die Nummer drei Delta hatten am Vortag erneute Verluste im operativen Geschäft bekanntgegeben. Alle klassischen Anbieter bauen derzeit Zehntausende Stellen ab und reduzieren Flotten sowie Streckennetze deutlich. Continental plant den Wechsel ins weltweite Luftfahrt- Bündnis der Lufthansa, Star Alliance, zu dem auch bereits die amerikanischen Gesellschaften United Airways und US Airways gehören. (awp/mc/pg/26)