CH-Schluss: Leicht fester – gute US-Quartalsergebnisse stützen

In den USA haben sich die Finanzwerte etwas von ihrer Talfahrt der Vortage erholt, nachdem Wells Fargo besser als erwartete Quartalsergebnisse vorlegen konnte und mit einer Dividende für Beruhigung im angeschlagenen Sektor sorgte. Auch weitere Unternehmen konnten von ihren Bilanzvorlagen profitieren. Der Ölpreis blieb nach der plötzlichen Talfahrt am Vortag auf seinem ermässigten Niveau, was Börsianer positiv werteten. Stärker als erwartet gestiegene Verbraucherpreise hätten aber laut Händlern das Kursplus begrenzt.


Das Blue Chips Barometer SMI bewegte sich in einer Bandbreite von rund 200 Punkten und stieg zu Handelsschluss um 21,51 Punkte oder 0,33% auf 6’583,49 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) legte um 0,31% auf 978,69 und der Swiss Performance Index (SPI) um 0,33% auf 5’418,96 Einheiten zu.


Richemont (+4,5% auf 55,80 CHF) gehörten zu den stärksten SMI-/SLI-Werte und notierten nach Vorlage der Erstquartalsverkäufen im Plus. Der Luxusgütersektor habe sich als überraschend resistent gegen den sich abzeichnenden Wirtschaftsabschwung erwiesen, so der Tenor der Experten. Im Gefolge konnten Swatch (+5,4% auf 229,60 CHF) sogar noch deutlicher anziehen.


SGS (+2,3% auf 1’409,00 CHF) gehören zu den weiteren SLI-Werten, die heute Zahlen vorlegten. Der Genfer Warenprüfkonzern hat mit dem publizierten Zahlenkranz die Erwartungen der Analysten übertroffen. Diese weisen in ihren ersten Kommentaren vor allem auf das starke organische Wachstum und die Verbesserung der operativen Marge hin


Die über weite Strecken arg gebeutelten Bankwerte konnten sich im Zuge der US-News erholen und leiteten den Umschwung ein. So legten UBS um 3,4% auf 18,93 CHF zu und CS um 1,6% auf 40,34 CHF. Julius Bär (+0,4% auf 60,00 CHF) hinkten etwas hinter her. UBS erwägt, in den USA Auction Rate Securities (ARS) im Wert von bis zu 3,5 Mrd USD zurückzukaufen. Damit reagiert die Bank auf die Betrugsklage der Wertpapieraufsichtsbehörde des Bundesstaats Massachusetts von Mitte Juni.


Im Versicherungsbereich haben ZFS (-0,1% auf 258,75 CHF) und Swiss Re (-2,3% auf 60,75 CHF) ihre Exposure in den US-Hypothekenfinanzierern Freddie Mac und Fannie Mae bekannt gegeben. Für Swiss Re hat Kepler das Kursziel zudem auf 83 (93) CHF zurückgenommen, das Anlagerating BUY jedoch bestätigt.


Unter den zyklischen Valoren waren ABB (+1,8% auf 27,68 CHF) gesucht. Bei den defensiven Titeln legten Novartis (+0,6% auf 57,45 CHF) und Nestlé (+0,3% auf 43,14 CHF) zu, während Roche GS um 1,9% auf 180,50 CHF zurück genommen wurden. Die Avancen von Novartis wurden mit der für morgen Donnerstag anberaumten Publikation der Zahlen für das zweite Quartal erklärt. In diesen Titeln hätten sich die Anleger positiniert, hiess es im Handel.


Die prozentual grössten Verlierer im SMI/SLI waren Syngenta (-5,5% auf 277,75 CHF), ohne dass jedoch News vorliegen.


Am breiten Markt standen BCV am Tabellenende. Der Titel wurde allerdings ex Dividende von 32,50 CHF gehandelt und verlor 11,1% oder 32,00 CHF auf 255,00 CHF. Daneben standen Dufry (-11,1%) deutlich unter Druck. Die Deutsche Bank hat das Kursziel für den Titel angesichts des hohen Ölpreises und der Entwicklung der Wirtschaft auf 100 (160) CHF gesenkt.


Micronas haben ihre anfänglichen Gewinne preis gegeben und notierten am Ende um 2,9% tiefer. Sowohl UBS als auch Lehman haben das Kursziel für die Aktie zurückgenommen. (awp/mc/pg/34)

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