Bedrohter US-Finanzierer Thornburg vor Milliarden-Kapitalspritze
Die Gesellschaft benötigt die Geldspritze dringend, um eine drohende Pleite zu vermeiden. Die Banken machten das neue Kapital zur Bedingung für einen weiteren Zahlungsaufschub. Thornburg zählt zu den grössten Hypothekenfinanzierern in den USA. Für die nervösen Märkte wäre ein Zusammenbruch eine weitere schwere Belastung.
Anleihen mit einem Zinssatz von bis zu 18 Prozent
Zunächst hatte sich Thornburg über eine Wandelanleihe knapp eine Milliarde Dollar (642 Mio Euro) beschaffen wollen, der Plan scheiterte aber wegen mangelnder Nachfrage. Das nun veränderte Geschäft soll über Anleihen mit einem höheren Zinssatz von bis zu 18 Prozent erfolgen, teilte Thornburg mit. Die Geldgeber können zudem später Aktien zum Stückpreis von nur 0,01 Dollar erhalten, die fast 50 Prozent aller Anteile an Thornburg ausmachen werden.
Aktie steigt auf 1,70 Dollar
Die Aussicht auf eine nun womöglich erfolgreiche Kapitalspritze liess die Aktie am Dienstag um mehr als ein Drittel auf 1,70 Dollar ansteigen. In den vergangenen Wochen hatte sie allerdings rund 90 Prozent verloren.
Enorme Verluste
Thornburg erlitt enorme Wertverluste durch die Kreditkrise. Wegen der sinkenden Häuserpreise und Kreditausfälle kämpfen Finanzierer mit riesigen Abschreibungen. Dies trifft längst nicht mehr nur Hypotheken mit niedrigen Sicherheiten («subprime»), von denen die Kreditkrise ausging. Thornburg gilt als Finanzierer von gewöhnlich gut abgesicherten Immobilienkrediten. (awp/mc/pg)