Gratis-Abendzeitung «heute» in Basel, Bern und Zürich gestartet

«Nati ohne Hakan! Murat tobt», titelt das Abendblatt auf der Frontseite. Neben der WM-Aufstellung des Schweizer Nationaltrainers Köbi Kuhn kommt Murat Yakin, der Bruder von Fussballer Hakan Yakin, in einer Kolumne zu Wort.


Der Themenmix
Daneben sind auf der Frontseite auch die Ausschreitungen vom Samstagabend in Basel nach der Finalissima zwischen FCB und FCZ Thema. «Gigi Oeri: Das war meine schlimmste Nacht!», heisst es neben einem Foto der FCB-Präsidentin. Die 32-seitige Ausgabe enthält neben Nachrichten aus In- und Ausland, Regionen, Wirtschaft und Sport auch eine Wissens- und People-Seite. In der ersten Ausgabe erzählt der Komiker René Rindlisbacher über seinen Zusammenbruch.


Wir in eigener Sache oder einfach urban
Auf der Hintergrundsseite wird das «heute»-Team vorgestellt. Eine Foto-Doppelseite zeigt die «Bilder von heute», etwa die Flucht vor dem Vulkanausbruch in Indonesien oder die Teelese in Japan. Die Zeitungsmacher wollen mit «heute» ein junges urbanes Publikum ansprechen. So widmet sich ein wichtiger Teil der Abendzeitung im Tabloid-Format dem «Nachtleben» mit Tipps zu Kino, TV, Konzert und Party.


Eine weitere Zeitungsbox
Daneben bringt «heute» Büchertipps, Rätsel, Spiele, Comics und Wetterprognosen. Zudem stellen sich Single-Frauen und -Männer vor. Auf der letzten Seite erzählt eine Passantin, was sie weshalb gerade trägt. Praktisch auf jeder Seite ist eine Rubrik farbig unterlegt. Etwa ein Drittel der ersten «heute»-Ausgabe ist Werbung. Die Gratiszeitung erscheint in einer Auflage von 200’000 Exemplaren. Sie wird in 400 bis 500 Zeitungsboxen in Basel, Bern und Zürich bereitliegen und zudem von gut 150 Verteilern unter die Leute gebracht.


Ringier rückt auf
Gedruckt wird sie bei der Espace Media, der «Neuen Zürcher Zeitung» sowie der «Basler Zeitung». Bernhard Weissberg leitet das gut 20-köpfige Redaktionsteam. Mit «heute» tritt der Zürcher Ringier-Verlag in den Markt der wirtschaftlich erfolgreichen Pendlerzeitung «20 Minuten» ein, die vom Zürcher Verlag tamedia herausgegeben wird.


Keine einfache Sache am Abend
Seit 1977 gibt es in der Deutschschweiz keine Abendzeitung mehr. Damals wurde die dem Landesring der Unabhängigen nahe stehende Zeitung «Die Tat» eingestellt. Bis 1974 gab es von der «Neuen Zürcher Zeitung» täglich eine Abendausgabe. Dannach scheiterten diverse Projekte für Abendzeitungen. Auch im Tessin und in der Westschweiz waren Abendzeitungen nicht von Erfolg gekrönt. Die «Tribune de Genève» beispielsweise erschien bis 1990 am Abend. Oder «Ticino Oggi» wurde nach rund 200 Ausgaben im Jahr 2003 eingestellt. (awp/mc/th)

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