Eklat beim Wirtschaftsblatt «L’Agefi»

Die beiden Kaderleute werden den Verlag in den nächsten zwei Monaten verlassen, wie Pozzy am Dienstag auf Anfrage erklärte. Die Meinungsverschiedenheiten mit Fabarez über die Ausrichtung der Zeitung «L’Agefi» seien zu gross. Finanzielle Aspekte seien nicht der Grund für die Rücktritte.


Ausrichtung im Gegensatz zur liberalen Linie der Zeitung
Eine immer markantere politische Ausrichtung sei im klaren Gegensatz zur liberalen Linie der Zeitung gestanden. Dies sei für sie unhaltbar geworden, sagte Pozzy. «Das stimmt überhaupt nicht», widersprach Fabarez dieser Lesart. Es habe keinerlei inhaltliche Änderungen gegeben. Der Kurs der Zeitung sei gegenüber früher nicht anders, sagte der Generaldirektor. Er habe Berichte von Roulet und Pozzy weder gekürzt noch zensiert, versicherte er. Agefi- Verwaltungsratspräsident Charles Poncet seinerseits drückte sein Bedauern über die beiden Abgänge aus.


Grossaktionär reduziert seine Beteiligung
Zuvor war bekannt geworden, dass bei der defizitären Verlagsgruppe Agefi hat nach Hauptaktionär Fabarez auch der zweite Grossaktionär seine Beteiligung reduziert. Der Kairos Fund hält noch 7,58% an Agefi. Im Aktienführer wurde Kairos’Beteiligung zuletzt noch auf 13,7% beziffert. Per 4. Januar reduzierte die auf den Cayman Inseln ansässige Gesellschaft ihren Anteil auf 63’523 Inhaberaktien, wie dem «Schweizerischen Handelsamtsblatt» vom Montag zu entnehmen ist.


«Zugunsten verschiedener neuer Aktionäre»
Fabarez hatte Mitte Dezember bekannt gegeben, er reduziere seinen Anteil an Agefi von 38,2 auf 16,7%. Die Reduktion erfolge zugunsten verschiedener neuer Aktionäre. Agefi schrieb 2004 zum dritten Mal in Folge rote Zahlen, im ersten Halbjahr 2005 betrug der Verlust 1,13 Mio CHF. (awp/mc/gh)

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