Swiss Re erhöht Quartalsgewinn trotz hoher Schäden aus Waldbränden

Swiss Re erhöht Quartalsgewinn trotz hoher Schäden aus Waldbränden
Swiss Re-CEO Andreas Berger. (Bild: Swiss Re/mc)

Zürich – Der Rückversicherer Swiss Re hat im ersten Quartal 2025 den Gewinn trotz hoher Schäden wegen der Waldbrände in Kalifornien gesteigert. Der Zürcher Finanzkonzern gibt sich denn auch zuversichtlich im Hinblick auf seine Jahresziele.

In den ersten drei Monaten des Jahres erhöhte sich der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16 Prozent auf 1,3 Milliarden US-Dollar, wie Swiss Re am Freitag mitteilte. Zu verdanken sei die Gewinnverbesserung den «robusten Ergebnissen» aller Geschäftseinheiten. Dazu kam aber auch eine gute Anlageperformance mit einer Rendite auf den Kapitalanlagen von 4,4 Prozent sowie ein günstiger Steuersatz.

Besser als deutsche Konkurrenten
Insgesamt kosteten die verheerenden Waldbrände in der Region Los Angeles von Anfang Jahr Swiss Re etwas weniger als 600 Millionen Dollar, wie Finanzchef Anders Malmström bei der Präsentation des Ergebnisses sagte. Für den Schweizer Rückversicherer sind laut Malmström wohl noch nie in einem ersten Quartal so hohe Schäden angefallen wie 2025.

Mit dem Ergebnis konnte Swiss Re denn auch die Analysten überraschen, die einen tieferen Quartalsgewinn prognostiziert hatten. Zudem stach der Schweizer Konzern auch die deutschen Konkurrenten Munich Re sowie Hannover Re aus, die Anfang Woche wegen der hohen Katastrophenschäden einen Gewinnrückgang vermeldet hatten.

Unter den Erwartungen der Analysten fiel der Versicherungsumsatz der Gruppe aus, der auf 10,4 Milliarden Dollar (Vorjahr 11,7 Milliarden) zurückging. Swiss Re verwies auf diverse Einmaleffekte und auf die Beendigung eines Retrozessionsgeschäfts in der Lebenssparte L&H Re. Zudem hätten ungünstige Währungseinflüsse das Ergebnis beeinträchtigt.

Hoher Teil des Jahresbudgets
Der Einfluss der Waldbrände in Kalifornien widerspiegelte sich in der wichtigsten Sparte, der Sach- und Haftpflichtrückversicherung (P&C Re), mit einem Gewinnrückgang und einer Verschlechterung des Schaden-Kosten-Satzes auf 86,0 Prozent (VJ 84,7 Prozent). Die Schäden aus Naturkatastrophen des ersten Quartals machten bereits 29 Prozent des Jahresbudgets aus.

In der Firmenversicherungssparte Corporate Solutions (CorSo) konnte Swiss Re dagegen den Gewinn trotz der Belastungen durch die kalifornischen Waldbrände wie auch durch diverse «menschengemachte» Katastrophen erhöhen. Ein verbessertes Ergebnis verzeichnete auch das Lebengeschäft (L&H Re).

Bei der Erneuerungsrunde der Rücksicherungsverträge per 1. April resultierte zwar noch eine Preiserhöhung von 1,5 Prozent, gleichzeitig erhöhten sich allerdings die Schadenannahmen um 3,7 Prozent. Insgesamt sehe man einen sich abschwächenden Preistrend in der Rückversicherung, bestätigte Finanzchef Malmström. Swiss Re fokussiere sich aber auf die Rentabilität: «Wir fühlen uns weiterhin wohl.»

Rückzug aus Iptiq
Planmässig verläuft der vor Jahresfrist angekündigte Rückzug aus der Digitalversicherungsplattform Iptiq. So konnte Swiss Re im April ein Management Buy-out bei Iptiq Americas abschliessen. Zudem wurde der Verkauf des australischen Geschäfts an Hannover Re angekündigt.

Auch mit dem im Dezember 2024 angekündigten Effizienzprogramm sieht sich Swiss Re auf Kurs. Bis Ende Jahr würden erste Einsparungen über 100 Millionen Dollar erreicht, sagte Malmström. Kein Thema ist dabei offenbar eine geringere Bedeutung für den Standort Zürich: «Zürich ist unser Hauptsitz und von entscheidender Bedeutung für uns», sagte er auf eine entsprechende Frage.

Für die Erreichung seiner Ziele für 2025 bleibe der Konzern trotz des *herausfordernden Umfelds» zuversichtlich, hiess es weiter. Wie bereits früher bekanntgeben, strebt Swiss Re 2025 einen Jahresgewinn von 4,4 Milliarden Dollar an. (awp/mc/pg)

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