Devisen: Franken profitiert von erneuten Trump-Zolldrohungen

Devisen: Franken profitiert von erneuten Trump-Zolldrohungen

Zürich – Der Schweizer Franken hat am Freitagnachmittag – zumindest phasenweise – deutlich profitiert von einem erneuten Zoll-Hammerschlag durch Donald Trump. Der US-Präsident richtete direkte Drohungen an den iPhone-Hersteller Apple und sprach sich ausserdem für hohe Strafzölle auf Produkte aus der Europäischen Union (EU) aus.

Konkret drohte er Apple Abgaben in Höhe von 25 Prozent an, wenn die Smartphones nicht vor Ort in den USA hergestellt würden. Für Produkte aus der EU stellte der US-Präsident Strafzölle in Höhe von 50 Prozent ab 1. Juni in Aussicht. Kurz nachdem Trump diese Äusserungen am frühen Freitagnachmittag (hiesiger Zeit) gemacht hatte, sackten die Aktienmärkte massiv ab.

Im Gegenzug profitierte der Schweizer Franken von seiner Funktion als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten und legte zumindest vorübergehend recht stark zu. Allerdings beruhigten sich die Märkte schon bald wieder etwas und die Hälfte der Abwärtsbewegung war schnell wieder aufgeholt.

Das USD/CHF-Paar kostete am späten Freitagnachmittag 0,8228 nach 0,8258 vor dem Mittag, zwischenzeitlich ging es bis auf 0,8209 Franken abwärts. Auch zum Euro legte der Franken zu: das EUR/CHF-Paar auf 0,9329 von 0,9368, hier ging es zwischenzeitlich sogar unter die Marke von 0,93 (0,92935). Deutlich geringer war die Bewegung zwischen Euro und Dollar: Das EUR/USD-Paar kostete zuletzt 1,1337 und damit nur leicht weniger als vor Mittag (1,1347).

Der erneute Aufwärtskurs des Frankens dürfte von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) nicht allzu gerne gesehen werden. Bald schon, nämlich am 19. Juni, steht der nächste geldpolitische Entscheid an. Immer mehr Analysten und Ökonomen erwarten mittelfristig wieder Negativzinsen. Immer mehr von ihnen rechnen im Juni mit einer Senkung um 50 Basispunkte, womit der Leitzins dann bei -0,25 Prozent und bereits im negativen Bereich wäre. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert