Ölpreise geben etwas weiter nach – Opec+ könnte Fördermenge erneut steigern

New York / London – Die Ölpreise haben am Montag an die insgesamt schwache Vorwoche angeknüpft. Ein Barrel (159 Liter) Brent-Öl aus der Nordsee zur Lieferung im August kostete zuletzt 67,64 US-Dollar und damit 13 Cent weniger als vor dem Wochenende. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI sank um 38 Cent auf 65,14 Dollar.
Vor allem zu Beginn der vergangenen Woche hatte die Beruhigung der Lage in Nahost mit einem Waffenstillstand zwischen Israel und dem Iran die zuvor stark gestiegenen Notierungen wieder nach unten gedrückt. So hatte die Furcht vor einer Blockade der Strasse von Hormus, einer der wichtigsten Schiffstransportrouten für Öl, durch den Iran schlagartig nachgelassen.
Nun richten sich die Blicke auf den Ölverbund Opec+. Die wichtigsten Mitglieder der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und ihre Verbündeten erwägen mit Blick auf ihr Treffen am kommenden Sonntag eine weitere Erhöhung der Förderung um 411.000 Barrel pro Tag für August, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitagabend unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen geschrieben hatte. Es wäre eine weitere Erhöhung sowie deutlich mehr als ursprünglich geplant.
Jorge Leon, Analyst beim Forschungsunternehmen Rystad Energy A/S, schrieb: «Es gibt genügend Spielraum für die Opec+, um Marktanteile zurückzuerobern und gleichzeitig die Preise bequem über 60 Dollar zu halten.» Ähnlich argumentierte Harry Tchilinguirian, Leiter der Research-Abteilung der Onyx Capital Group: «Die Opec+ hat sich eine Marktanteilsstrategie zu eigen gemacht. Die Katze ist jetzt aus dem Sack, und sie werden nicht versuchen, sie wieder hineinzustecken». (awp/mc/pg)