Schweiz und Efta einigen sich mit Mercosur auf Freihandelsabkommen

Schweiz und Efta einigen sich mit Mercosur auf Freihandelsabkommen
Bundesrat Guy Parmelin, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (Bild: Basel Area)

Bern – Nach der Europäischen Union haben sich auch die Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island auf ein Freihandelsabkommen mit dem südamerikanischen Wirtschaftsbündnis Mercosur geeinigt. Dadurch entsteht eine Freihandelszone mit knapp 300 Millionen Menschen und einer gemeinsamen Wirtschaftsleistung von über 4,3 Billionen US-Dollar (3,7 Bio. Euro).

«Beide Seiten werden von einem verbesserten Marktzugang für mehr als 97 Prozent ihrer Exporte profitieren, was den bilateralen Handel ankurbeln und Vorteile für Unternehmen und Menschen mit sich bringen wird», hiess es in einer gemeinsamen Erklärung.

Der Freihandelsverbund der vier europäischen Staaten (Efta) verhandelte seit 2017 mit den Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay über ein Freihandelsabkommen. Der Vertrag umfasst Güter, Dienstleistungen, Investitionen und den Schutz geistigen Eigentums. Durch den Abbau von Zöllen soll der Handel angekurbelt werden.

Das Wirtschaftsbündnis Mercosur vereinte in diesen Verhandlungen Argentinien, Brasilien, Uruguay und Paraguay. Bolivien trat erst nach dem Beginn der Verhandlungen für ein Freihandelsabkommen dem Mercosur bei und war daher an den Verhandlungen nicht beteiligt.

Zolleinsparungen von 160 Millionen Franken jährlich
Ein Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten könnte Zolleinsparungen von bis zu 160 Millionen Franken pro Jahr ermöglichen, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) auf seiner Webseite schrieb. Neben der EU und China beinhalte ein Abkommen mit dem Mercosur das grösste Zolleinsparungspotential aller Schweizer Freihandelsabkommen. Es sei etwa in der Grössenordnung von Indien.

Gemäss dem Seco waren die Parteien bereits 2019 sehr nahe an einem Abschluss der Verhandlungen. Die Arbeiten hätten sich jedoch verzögert und wurden 2024 wieder aufgenommen mit dem Ziel, sie «in den kommenden Monaten abzuschliessen». Gemäss Angaben des Aussendepartements vom Februar wird eine Unterzeichnung des Freihandelsabkommens im zweiten Halbjahr 2025 angestrebt. (awp/mc/pg)

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