Pierer Mobility mit Umsatzeinbruch – Verschuldung mehr als halbiert

Wels – Der Zweiradhersteller Pierer Mobility hat im ersten Halbjahr 2025 deutlich weniger umgesetzt. Derweil wurde die umfangreiche Restrukturierung abgeschlossen und dadurch die Verschuldung stark reduziert.
Der Umsatz der Pierer-Gruppe brach laut den am Freitagabend veröffentlichten, vorläufigen Zahlen in der ersten Jahreshälfte um 58 Prozent auf 425 Millionen Euro ein. Beinahe die Hälfte der Einnahmen (47%) generierte Pierer Mobility in Europa und knapp ein Drittel in Nordamerika.
Gewinn aus Restrukturierung
Die finanziell angeschlagene Gruppe hat die Sanierung, die einen sechsmonatigen Unterbruch der KTM-Produktion umfasste, abgeschlossen. Pierer schrieb einen Sanierungsgewinn von 1187 Millionen Euro, was wie angekündigt 70 Prozent der angemeldeten Gläubigerforderungen entsprach.
Das habe zu positiven Ergebnissen geführt, hiess es. So lag das operative Ergebnis (EBIT) des ersten Halbjahres bei 931 Millionen Euro nach einem Minus von 195 Millionen im Jahr davor. Und unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 740 Millionen (VJ: -172 Mio).
Die Restrukturierung schlug auch auf die Bilanz durch. Laut vorläufigen Angaben stand das Eigenkapital Ende Juni bei 533 Millionen Euro nach -194 Millionen Ende 2024. Die Nettoverschuldung habe sich in dieser Spanne auf noch 756 Millionen mehr als halbiert, so Pierer.
Rückläufige Motorradverkäufe
Im ersten Halbjahr verkaufte die Pierer-Mobility-Gruppe 50’334 Motorräder nach 115’145 in derselben Zeit des Vorjahres. Und der Partner Bajaj Auto verkaufte 34’950 Motorräder, ein Plus von 8 Prozent. Gesamthaft ging der Absatz um 42 Prozent auf 85’284 Stück zurück.
Das war laut Pierer im Wesentlichen auf die KTM-Sanierung zurückzuführen, auf Zurückhaltung bei der Bestellung neuer Modelle sowie auf das eingetrübte Konjunkturumfeld. Derweil seien zusammen mit der gedrosselten Produktion Lagerbestände abgebaut worden.
Im Fahrradbereich wurden 50’107 Elektrofahrräder und Fahrräder verkauft. Damit verlaufe der Wind-down dieses Geschäftsfeldes schneller als geplant, hiess es. Die Fahrradmarken Husqvarna sowie Gasgas dürften per Ende 2025 ausverkauft sein.
Pierer Mobility war mit der finanziellen Schieflage der Motorrad-Tochter KTM unter Druck geraten. Das abgeschlossene Sanierungsverfahren soll die Situation stabilisieren. Im Februar stimmten die KTM-Gläubiger einer Restrukturierungsplanquote von 30 Prozent zu. (awp/mc/ps)