Devisen: US-Dollar gibt zu Euro und Franken nach

Zürich – Der US-Dollar hat sich über das Wochenende gegenüber dem Franken und dem Euro deutlich abgeschwächt. Grund dafür ist der unerwartet schwache US-Arbeitsmarktbericht, der am Freitag – am Schweizer Nationalfeiertag – veröffentlicht wurde.
Aktuell kostet das Dollar/Franken-Paar 0,8053 Franken. Das ist klar weniger als am Freitagmorgen (0,8148). Damit gab der Dollar seine Gewinne, die er im Zuge der am Donnerstagabend gegen die Schweiz angekündigten Strafzölle von 39 Prozent auf Exporte in die USA gewonnen hatte, wieder ab.
Auch zum Euro hat der Dollar an Wert eingebüsst und wird zu 1,1577 US-Dollar gehandelt. Am Freitagmorgen waren es 1,1418 Dollar gewesen. Das Euro/Franken-Paar notiert derweil etwas höher mit 0,9323 Franken nach 0,9303 am Freitagmorgen.
Der US-Arbeitsmarkt hat mit einem Einbruch der Beschäftigung geschockt. Ausserhalb der Landwirtschaft kamen im Juli 73’000 Stellen hinzu. Volkswirte hatten im Schnitt 104’000 neue Stellen erwartet. Noch schwerer aber wog, dass der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten nachträglich um insgesamt 258’000 nach unten revidiert wurde.
Die US-Notenbank Fed hatte zudem mitgeteilt, dass Gouverneurin Adriana Kugler zum 8. August zurücktritt. Das könnte die Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen erhöhen, da ihr Nachfolger von Präsident Donald Trump nominiert wird.
Hierzulande dürften sich die Aufmerksamkeit heute abgesehen von den US-Zöllen auf die Inflationszahlen richten. Diese lagen zuletzt nahe der Deflationsgrenze. Sollte sich der Preisdruck weiter abschwächen, könnten Spekulationen hinsichtlich einer weiteren Zinssenkung – dann in den negativen Bereich – Auftrieb erhalten und den Franken belasten, kommentiert die Commerzbank. «Wir bleiben aber skeptisch, ob die Schweizer Währungshüter tatsächlich bereit sind, das Experiment Negativzinsen zu wiederholen…» (awp/mc/ps)