Ölpreise legen etwas zu

New York / London – Die Ölpreise sind am Dienstag etwas gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November kostete am Nachmittag 68,50 US-Dollar. Das waren 33 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Oktober lag bei 64,62 Dollar. In den USA war am Montag Feiertag.
Die Ölpreise gaben anfängliche deutlichere Gewinne teilweise wieder ab. Der zu allen wichtigen Währungen gestiegene Wechselkurs des US-Dollar belastete die Preise im Tagesverlauf. Ein stärkerer Dollar macht Rohöl für Anleger in anderen Währungsräumen teurer. Dies dämpft die Nachfrage. Auch die hohe Unsicherheit durch den Anstieg der Renditen an wichtigen Anleihenmärkten belastete.
An den Märkten steht weiterhin das hohe Rohölangebot im Blick. Zuletzt hatten Staaten, die im Ölverbund Opec+ organisiert sind, eine weitere Anhebung der Fördermenge ab September angekündigt. Allerdings erwarten Händler bei dem Treffen von Vertretern des erweiterten Ölkartells an diesem Wochenende keine weitere Anhebung.
Seit Jahresbeginn haben die Ölpreise nachgegeben. Neben der Ausweitung der Fördermenge belastet auch die schwächelnde chinesische Wirtschaft die Ölpreise.
Ein Thema dürften die Rohölkäufe von Indien bei Russland bleiben. Die indische Regierung hat sich im Handelsstreit mit US-Präsident Donald Trump Russland angenähert. Beide Seiten vereinbarten, ihre Zusammenarbeit zu verstärken. In der vergangenen Woche führte Washington neue Zölle auf Importe aus Indien wegen dessen Ölgeschäften mit Russland ein.
«Der Rohölpreis dürfte weiterhin in einer engen Bandbreite bleiben», sagte Vandana Hari, Gründerin des Marktanalyseunternehmens Vanda Insights. Die ukrainischen Angriffe auf russische Ölanlagen stützten die Preise. Die Chancen für strengere US-Sanktionen hingegen seien zurückgegangen. (awp/mc/ps)