SRF: Direktorin Nathalie Wappler tritt zurück – Weitere Stellenstreichungen

Zürich – Nathalie Wappler tritt per Ende April 2026 als SRF-Direktorin zurück. Dies hat die 57-Jährige am Mittwoch an einer Personalinformation verkündet. Zudem gab sie bekannt, dass SRF bis Ende Jahr weitere 66 Vollzeitstellen abbauen muss.
Nathalie Wappler ist seit sechseinhalb Jahren Direktorin von Schweizer Radio und Fernsehen. Sie wolle, dass eine neue Person die Veränderungen bei SRF in den nächsten Jahren gestalte, schreib das Unternehmen auf der Internetseite. Nach «erfolgreicher Transformation von SRF» und Abschluss der aktuellen Sparrunde wolle sie nochmals eine neue berufliche Herausforderung antreten.
Wappler startete ihre Karriere bei SRF und der SRG vor über 20 Jahren – zunächst als Redaktorin beim «Kulturplatz» und später unter anderem auch als Abteilungsleiterin Kultur. 2016 wechselte sie für drei Jahre als Programmdirektorin zum deutschen TV-Sender MDR.
Die Suche nach der Nachfolge von Nathalie Wappler erfolge unter Federführung des Regionalvorstands SRG Deutschschweiz, heisst es weiter. Die SRG werde zu gegebener Zeit über den Prozess informieren.
Restriktive Wiederbesetzung von Stellen
An der Mitarbeitendenversammlung wurde zudem der Abbau von weiteren 66 Vollzeitstellen bis Ende Jahr bekannt gegeben. Nach Abschluss des Konsultationsverfahrens im Sommer setze SFR wie angekündigt weitere Spar- und Personalmassnahmen um, heisst es in einer Medienmitteilung. Das Unternehmen muss bis Ende Jahr weitere 12 Millionen Franken einsparen, wie es bereits im Juli kommuniziert hat.
Eine Reduktion des Stellenabbaus konnte laut SRF mit dem Konsultationsverfahrens nicht erzielt werden. Von den 66 Vollzeitstellen, die abgebaut werden, könnten über 60 Prozent durch natürliche Abgänge abgefedert werden. SRF will freie Stellen nur noch «sehr restriktiv» wiederbesetzen.
Die Entlassungen und Frühpensionierungen würden ab September ausgesprochen. Für betroffene Mitarbeitende komme der Sozialplan der SRG zum Einsatz, heisst es.
Zwei Sparpakete
Im kommenden Jahr reduziert sich der Finanzrahmen von SRF insgesamt um rund 20 Millionen Franken, wie es es in der Medienmitteilung heisst. Hauptgründe dafür seien die deutliche Reduktion des Teuerungsausgleichs auf die Medienabgabe durch den Bund, weiterhin rückläufige kommerzielle Einnahmen sowie das steigende Preisniveau.
Die Geschäftsleitung von SRF entschied deshalb, die dadurch nötigen Einsparungen über zwei Sparpakete im Rahmen des strategischen Unternehmensprojektes «SRF 4.0» umzusetzen.
Die im Februar kommunizierten Anpassungen in Höhe von rund 8 Millionen Franken würden sich bereits in Umsetzung befinden. Unter anderem wurde die Gesellschaftssendung «G&G – Gesichter und Geschichten» eingestellt. Nun ist auch klar, welche Massnahmen das zweite Paket beinhaltet. (awp/mc/pg)