Lastminute wächst im dritten Quartal deutlich
Amsterdam / Chiasso – Lastminute hat nach dem bereits zweistelligen Wachstum im ersten Halbjahr weiter an Tempo gewonnen. Auch bei der Profitabilität legte der Online-Reiseanbieter zu und erhöhte entsprechend den Ausblick. Zudem gab die Gruppe neu Ziele bis 2028 bekannt.
Im für die Reisebranche wichtigen Sommerquartal setzte Lastminute 101,3 Millionen Euro um, wie aus der Mitteilung vom Donnerstag hervorgeht. Das sind 17 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im ersten Halbjahr hatte das Wachstum noch bei 11 Prozent gelegen.
Lastminute spricht von einer «starken Sommersaison» und einer besonders hohen Nachfrage nach dynamischen Ferienpaketen. In diesen werden Flug, Hotel und weitere Leistungen zu individuellen, flexibel buchbaren Angeboten kombiniert.
Die Wachstumsbeschleunigung überrascht positiv. Baader Helvea hatte aufgrund einer höheren Vergleichsbasis im dritten Jahresviertel mit einer abnehmenden Dynamik gerechnet.
Nach einem Deal mit Ryanair im Juli 2024 hatte sich die Umsatzentwicklung bereits damals beschleunigt. Davor hatte Ryanair Online-Reiseanbietern den Zugang zu Tickets verwehrt, was im ersten Semester des Vorjahrs zu einem Umsatzrückgang bei Lastminute geführt hatte.
Profitabilität verbessert
Der operative Gewinn (adj. EBITDA) legte im Berichtsquartal überproportional um 35 Prozent auf 17,2 Millionen Euro zu. Die entsprechende Marge stieg auf 17,0 von 14,7 Prozent. Lastminute begründet dies mit disziplinierter Kostenkontrolle und niedrigeren Fixkosten, die dank einer Reorganisation um 6 Prozent gesunken seien. Auch der Fokus auf margenstärkere Segmente habe dazu beigetragen.
Dennoch sank der Reingewinn um zwei Drittel auf 1,9 Millionen Euro. Lastminute begründet dies mit einem einmaligen Sondereffekt von 6,8 Millionen Euro, der auf die Schliessung der verlustbringenden Kreuzfahrt-Sparte Crocierissime zurückzuführen sei.
Über die ersten neun Monate des Jahres erzielte Lastminute damit einen Umsatz von 284,1 Millionen Euro (+13%), der bereinigte EBITDA lag bei 46,1 Millionen (+29%), der Reingewinn bei 9,7 Millionen (-38%).
Ausblick für Betriebsgewinn erhöht
Nach den Verbesserungen hebt Lastminute die Jahresprognose für den bereinigten EBITDA an. Neu wird ein Wachstum von «rund 20 Prozent» erwartet (bisher «niedriger zweistelliger Bereich»). Die Umsatzprognose bleibt im «niedrigen zweistelligen» Bereich.
Zugleich gab Lastminute einen Dreijahresausblick bekannt. Bis 2028 soll der Umsatz auf rund 450 Millionen Euro (2024: 314 Millionen) und der bereinigte EBITDA auf über 70 Millionen (2024: 41 Millionen) steigen.
Zur Online-Reisebürogruppe gehören neben der Hauptmarke lastminute.com auch Plattformen wie Bravofly, Rumbo, Volagratis, Jetcost und Hotelscan. Mit diesen Marken ist der Konzern in mehreren europäischen Märkten aktiv und deckt sowohl Buchungs- als auch Metasuche-Dienste ab. (awp/mc/ps)