Robert Jakobs Wirtschaftslupe: Ist der Ruf erst ruiniert…

Robert Jakobs Wirtschaftslupe: Ist der Ruf erst ruiniert…
Sitz der noch bis Ende Jahr bestehenden Krankenkasse KLuG in Zug. (Foto: Google Maps)

Von Robert Jakob

Man soll ja niemandem etwas Schlechtes zum neuen Jahr wünschen, deshalb drücke ich es mal so aus: Das Verschwinden der KLuG aus dem Arsenal der zugelassenen Krankenkassen pünktlich zu Neujahr scheint mir längst verdient und überfällig.

Die ehemalige Kasse der Landis+Gyr im reichen Kanton Zug musste wegen «Unstimmigkeiten bei finanzrelevanten Informationen» schliessen. Längst kursierte auch in der Ärzteschaft, dass die Klug zu den schwarzen Schafen der Branche mutiert ist. Bei mir zum Beispiel hat sie in knapp einem Dutzend Fällen systematisch Leistungen verweigert, welche ich alle per Anwalt oder weit über ein Dutzend Mahnbriefe eintreiben musste. Die Antworten der, nennen wir sie mal vorsichtig Sachbearbeitenden, waren gelinde gesagt widersprüchlich. Vor allem, wenn es um die sehr freizügige Auslegung des Krankenversicherungsgesetzes zugunsten des Leistungsträgers ging. Wer 2,4 Millionen Franken vermisst, versucht auf diese Weise Geld zu sparen.

Dabei fing alles harmlos an. Die stellvertretende Schadensleiterin Frau Ziegler bekam vor drei Jahren sogar freizügig mein medizinisches Dossier zugestellt (von seiner Leutseligkeit Dr. R. Jakob) und bestätigte mir, dass die KLuG in die Verpflichtungen der Vorversicherung (damals die AUS: https://www.moneycab.com/dossiers/robert-jakobs-wirtschaftslupe-kranke-kassen/) ohne Wenn-und-Aber eintreten würde.

Davon wollte man aber einige Monate später – die kompetente Frau Ziegler war längst sang- und klanglos verschwunden – rein gar nichts mehr wissen. Stattdessen begann der Kleinkrieg.

Schlecht verpackter juristischer Unfug
Das unwürdige Geschacher um Bruchteile des schon lange abgesegneten Behandlungsplans zog sich zahllose Monate dahin. Diesmal bin ich aber in der Heilung meiner Invalidität vorgeprescht, hatte ich doch alles schriftlich. Und die «Anwälte» (in Mehrzahl) arbeiteten im Hintergrund für mich. Wobei die fachlich wohl vollkommen als U-Boot agierenden klUger oft gar nicht antworteten. Und wenn, dann wurde mein Ball von einer sogenannten Sachbearbeiterin Leistungen zur anderen weitergereicht wie eine heisse Kartoffel, die man unterwegs erkalten lassen will.

Als der Kostendeckel meiner Schlafapnoe-Behandlung noch lange nicht ausgeschöpft war, rechnete sich die Krankenkasse glücklich, indem Sie Leistungen vom vorvereinbarten Kostendach abzog, die mit der ganzen Sache rein gar nichts zu tun hatten. Ich nahm meinen Rechtsanwälten die Arbeit ab, und bezeichnete das juristisch unterbelichtete Geschreibsel der KLuG als das, was es nach Abzug der Standardfloskeln war: «leider totaler Mumpitz». Das leitet sich ursprünglich von «Mummelputz» und «Mombotz» ab und verbindet die beiden Wörter vermummen und (hessisch) Booz oder Butzemann (der Bi-Ba-Butzemann ist eine Kinderschreckfigur, mit der man den Kleinen Angst einjagt). Der Begriff wurde zum geflügelten Wort an der neuen Berliner Börse und charakterisiert schwindelhaftes Geschwafel. Natürlich war ich bei der KLuG unten durch. Zwischenzeitlich bekam ich für die vielen «Fehler» gar keine Entschuldigungen mehr, was mich noch freundlicher werden liess.

In einem Abschiedsbrief an alle Verunsicherten brüsten sich die Verantwortlichen als Krankenkasse «die sich als kleine Qualitätskrankenkasse im Versicherungsmarkt behaupten konnte». Nichts könnte falscher sein.


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Robert Jakob
(Bild: Ellert & Richter Verlag)

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