F&E-Ausgaben 2011 weltweit um 9,6% gestiegen

F&E-Ausgaben 2011 weltweit um 9,6% gestiegen
(Foto: Roche)

Roche investierte 9,4 Mrd Dollar in Forschung und Entwicklung. (Foto: Roche)

Zürich – Nach den krisenbedingten Einschnitten von 2009 sind die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) nach 2010 auch 2011 wieder deutlich gestiegen. Dies zeigt die 8. Studie «Global Innovation 1000» der internationalen Strategieberatung Booz & Company. Diese untersucht jährlich das Investitionsverhalten der 1000 privaten Unternehmen mit den weltweit höchsten F&E-Budgets.

Die gesamten F&E-Ausgaben der 1000 untersuchten Unternehmen stiegen um 53 Mrd Dollar auf ein neues Rekordhoch von 603 Mrd Dollar. Dies entspricht einem Wachstum von 9,6%. Die Automobilindustrie legte mit 15% am deutlichsten zu und war zusammen mit den Branchen Computer/Elektronik sowie Industriegüter für zwei Drittel des Anstiegs verantwortlich. Neuer Spitzenreiter des weltweiten Ranking ist Toyota (Vorjahr: 6) mit F&E-Ausgaben in Höhe von 9,9 Mrd Dollar. Die beiden Schweizer Pharma-Riesen Novartis (Vorjahr: 3) und Roche (Vorjahr: 1) folgen auf den Plätzen 2 und 3 mit 9,6 Mrd bzw. 9,4 Mrd Dollar. Mit Pfizer und Microsoft liegen zwei weitere Schwergewichte aus forschungsintensiven Branchen auf den Positionen 4 und 5 und wiederholten ihre Top-5-Platzierung aus dem Vorjahr.

Innovationsdruck in der Autoindustrie
Carlos Ammann, Geschäftsführer von Booz & Company in der Schweiz, kommentiert: «Trotz des starken Anstiegs der F&E-Ausgaben kann nicht von einer Innovationsoffensive gesprochen werden, denn die Forschungsintensität, das Verhältnis der F&E-Ausgaben zum Umsatz, liegt im langjährigen Durchschnitt von 3,4%. Die starke Erhöhung der F&E-Budgets in der Automobilindustrie unterstreicht den dort herrschenden Innovationsdruck. Strengere Verbrauchsvorschriften, neue Antriebskonzepte, globale Plattformen und die Eroberung neuer Märkte verlangen nach neuen Ideen.»

Schweizer Unternehmen mit hoher Forschungsintensität
Die 32 in der Studie erfassten Schweizer Unternehmen investierten 2011 30,2 Mrd Dollar in F&E, was 5% der gesamten F&E-Ausgaben der Top-1000 Unternehmen ausmacht. 24 dieser 32 Unternehmen erhöhten ihr F&E-Budget gegenüber dem Vorjahr. Dabei weisen die in der Schweiz ansässigen  Unternehmen mit 7,7% eine hohe Forschungsintensität aus. Im internationalen Vergleich liegen sie damit auf dem sechsten Rang, was die grosse Bedeutung von Innovationen für den Wirtschaftsstandort Schweiz unterstreicht. Einen wesentlichen Beitrag zu dieser hohen Forschungsintensität leisten die beiden Pharmaunternehmen Roche und Novartis.

Roche weist 2011 trotz leicht rückläufiger F&E-Ausgaben (-2%) mit 19,6% bei der Forschungsintensität nach wie vor einen der höchsten Werte aus und liegt auf Platz drei aller weltweit untersuchten Unternehmen. Novartis erhöhte das F&E-Budget um 6% und verzeichnet eine Forschungsintensität von 16,4%. Weitere Schweizer Unternehmen in den Top-100 sind der in Genf ansässige Halbleiterproduzent STMicroelectronics (55), der Nahrungsmittel-Multi Nestlé (83) sowie der Energie- und Automationstechnik-Konzern ABB (98). Knapp dahinter folgt auf Platz 112 der Agrarmittelkonzern Syngenta. Das stärkste Wachstum dieser in F&E führenden Schweizer Unternehmen verzeichnete ABB mit 27%.

«Mittel- und langfristige Erhaltung unseres Wohlstands»
Carlos Ammann: «War die Schweiz im Vorjahr noch mit 27 Unternehmen in den Top-1000 vertreten, sind es in der aktuellen Untersuchung 32. Zusammen mit der hohen Forschungsintensität unterstreicht dieser Anstieg den Fokus von Schweizer Unternehmen auf Innovationen. Eine starke Innovationskraft ist auch zwingend nötig, um mittel- und langfristig unseren Wohlstand zu erhalten. Die Studie zeigt nämlich auch, dass zum zweiten Mal in Folge mehr chinesische als schweizerische Unternehmen unter den Top-1000 mit den grössten F&E-Budgets vertreten sind. Der Konkurrenzdruck wird weiter zunehmen.» (Booz & Company/mc/pg)

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