Banque Bonhôte: Leichte Erholung an den Aktienmärkten

Banque Bonhôte: Leichte Erholung an den Aktienmärkten
Karin Patron, Vermögensverwalterin Banque Bonhôte & Cie SA. (Foto: Bonhôte)

Von Karin Patron, Vermögensverwalterin Banque Bonhôte & Cie SA

In der vergangenen Woche haben sich die Aktienmärkte leicht erholt, während sich die Anleihenrenditen zurückbildeten. Die durchzogenen makroökonomischen Daten sowie die enttäuschenden Veröffentlichungen mehrerer US-Einzelhandelsunternehmen drückten auf die Stimmung in der Wirtschaft und nährten die Hoffnung auf eine Pause im Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank Fed.

Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen bildete sich von 4,34% auf 4,22% zurück, diejenige der 10-jährigen deutschen Bundesanleihen von 2,70% auf 2,55%.

Am Ende der Woche hielt US-Notenbank-Chef Jerome Powell auf dem Notenbankertreffen in Jackson Hole jedoch fest, dass die Inflation trotz der festgestellten Verlangsamung immer noch zu hoch sei. Er beabsichtigt daher, in den kommenden Monaten an der restriktiven Geldpolitik festzuhalten.

In den USA verlangsamte sich das Wachstum des Privatsektors im August. So lag der Composite-Einkaufsmanagerindex nach 52,0 Punkten im Juli im laufenden Monat gemäss einer Schnellschätzung bei 50,4 Punkten. Die US-Wirtschaft verlangsamte sich aufgrund der sinkenden Kaufkraft der Haushalte weiter. Im gesamten Privatsektor gingen die Auftragseingänge erstmals seit sechs Monaten zurück, während sich die Kosteninflation verschärfte. So meldete das Handelsministerium für den Monat Juli einen Rückgang der Aufträge für langlebige Güter von 5,2%, nachdem im Juni noch ein Anstieg von 4,4% resultierte.

Wie die jüngsten Arbeitslosenzahlen zeigen, erweist sich der US-Arbeitsmarkt nach wie vor als robust. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ging in der Woche vom 14. August um 10’000 auf 230’000 zurück, verglichen mit 240’000 in der Vorwoche.

In Europa verlangsamte sich die Wirtschaft im August im Zuge der Schwierigkeiten der deutschen Wirtschaft stärker als erwartet. Der Composite-Einkaufsmanagerindex sank nach 48,6 Punkten im Juli auf 47,0 Punkte und damit auf den niedrigsten Stand seit November 2020. Der Index für den Dienstleistungssektor fiel von 50,9 auf 48,3 Zähler und lag damit unter den geschätzten 50,5 Punkten, während der Index für das verarbeitende Gewerbe im August von 42,7 auf 43,7 Punkte anstieg. Darüber hinaus wird die gesamte europäische Wirtschaft durch die Zinserhöhung der EZB beeinträchtigt. Diese verringert die Kreditnachfrage und bremst die Investitionen vor allem im Immobiliensektor, was zu einem Rückgang der Bautätigkeit führt. Im Weiteren werden die Exporte der Eurozone durch die Verlangsamung in den USA und die unerwartet schwache Erholung in China belastet.

In China machen der Regierung die Schwierigkeiten im Immobiliensektor schwer zu schaffen, da einige Immobilienentwickler ihre Schulden nicht mehr bedienen können. Die Massnahmen der Regierung zur Unterstützung der Wirtschaft scheinen bislang unzureichend, was die Aktienmärkte belastet.

Vor diesem Hintergrund schloss der S&P 500 die Woche mit einem Plus von 0,82%, während der Technologieindex Nasdaq um 2,26% und der Stoxx 600 Europe um 0,66% zulegten. (Banque Bonhôte/mc/ps)

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