Bereits jeder zweite Anlagefonds berücksichtigt Nachhaltigkeit

Bereits jeder zweite Anlagefonds berücksichtigt Nachhaltigkeit
(Bild: rangizzz - Fotolia.com)

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Zürich – Im Nachgang der Finanzkrise gewinnt das Thema Nachhaltigkeit in der Fondsindustrie rasch an Bedeutung. Die Hälfte aller in der Schweiz zugelassenen Fonds berücksichtigt Nachhaltigkeit, drei Viertel der Aktienfonds nehmen ihre Stimmrechte wahr.

Im Jahr 2008 entging das globale Finanzsystem knapp einem Kollaps, seither befindet es sich im Umbau. Alle Initiativen verfolgen das gleiche Ziel: Mehr Nachhaltigkeit.

Wie halten es die Anlagefonds mit der Nachhaltigkeit? Unterstützt die Fondsindustrie dieses Ziel aktiv? ifund services untersuchte das Schweizer Fondsuniversum und kommt zum Schluss: Bereits 46% aller Anlagefonds berücksichtigen heute im Anlageprozess Kriterien der Nachhaltigkeit; bei den Aktienfonds sind es sogar 53%.

Nachhaltigkeit nicht um jeden Preis
Während in der Vergangenheit einige wenige Nachhaltigkeitsspezialisten das Thema besetzten, gewinnt es nun auch bei der breiten Masse der Asset Manager rasch an Bedeutung. Diese Anbieter setzen weniger auf den radikalen Ausschluss kontroverser Anlagen, sondern auf die Integration von Kriterien der Nachhaltigkeit in die Unternehmens- und Länderanalyse. Also nicht Nachhaltigkeit um jeden Preis, sondern Nachhaltigkeit als Mittel, um langfristig die Performance der Fonds zu steigern und die Risiken zu mindern.

Dieser integrative Ansatz entspricht dem Geist der UN Prinzipien für verantwortungsvolles Investieren, UN PRI. 77% der von ifund untersuchten Fonds werden von Unterzeichnern dieser Initiative verwaltet. Diese Unterzeichner arbeiten im Vergleich zum Gesamtuniversum signifikant nachhaltiger: 68% der UNPRI-Fonds berücksichtigen Nachhaltigkeit gegenüber 53% der Fonds des Gesamtuniversums.

Umdenken
Obwohl die Qualität der Umsetzung in jedem Einzelfall kritisch zu hinterfragen ist, ist doch ein Umdenken in der Fondsindustrie erkennbar.

Auch die aktive Eigentümerschaft stellt eine Dimension der Nachhaltigkeit dar. Schweizer Pensionskassen dürfen zwar auch nach Annahme der Minder-Initiative voraussichtlich in Fonds investieren, die ihre Stimmrechte nicht ausüben, müssen dies aber nicht: 76% aller Aktienfonds nehmen ihre Stimmrechte bereits heute wahr. Fonds für Schweizer Aktien liegen mit 77% leicht über dem Schnitt, Schwellenländerfonds mit 73% nur leicht darunter. Die UN PRI Unterzeichner nehmen sogar zu 82% ihre Stimmrechte war.

Diese Angaben basieren auf einer im Herbst 2013 von ifund services und Contrast Capital durchgeführten Studie, die 2‘821 in der Schweiz zum Vertrieb zugelassene Fonds von 63 Anbietern und mit einem Fondsvermögen von 2‘114 Milliarden Franken umfasste.

Neue strategische Kooperation zwischen ifund services und Contrast Capital  
ifund services berücksichtigt künftig bei sämtlichen Fondsempfehlungen Kriterien der Nachhaltigkeit. Zu diesem Zweck geht ifund services eine strategische Partnerschaft mit Contrast Capital ein, dem Beratungsunternehmen für nachhaltige Kapitalanlage.

In der Fondsindustrie war Nachhaltigkeit lange ein Nischenthema. Mit der breiten Akzeptanz der UN Prinzipien für verantwortungsvolles Investieren in der Fondsindustrie, hält die Nachhaltigkeitsanalyse Einzug bei den Mainstream-Fonds. Dabei geht es nicht mehr um Nachhaltigkeit um jeden Preis, sondern um Nachhaltigkeit als Mittel, langfristig die Performance der Fonds zu steigern und die Risiken zu mindern.

Als Konsequenz hat ifund services den Fondsselektionsprozess überarbeitet und berücksichtigt künftig bei sämtlichen Fondsempfehlungen Kriterien der Nachhaltigkeit: Die Nachhaltigkeit des Fondsanbieters und seiner Anlageprozesse, die aktive Eigentümerschaft und die Transparenz in der Kommunikation. Matthias Weber, Leiter Fondsresearch, meint dazu: „Der Einbezug der Nachhaltigkeitsanalyse wird nicht nur zu einer besseren Fondsauswahl führen, sondern erlaubt uns auch, dem Anleger aufzuzeigen, wie nachhaltig jeder einzelne Fonds verwaltet wird.“

Für die stetige Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsanalyse geht ifund services eine strategische Kooperation mit dem Beratungsunternehmen für nachhaltige Kapitalanlage Contrast Capital ein. Stephanie Feigt, Gründungs-Partnerin von Contrast Capital, dazu: „Die Integration von Nachhaltigkeits-Prinzipien wie aktive Eigentümerschaft in die Investment-Prozesse gehört inzwischen in ein professionelles Asset Management und ist daher relevant für die Beurteilung von Fonds. Die Zusammenarbeit von ifund services und Contrast Capital, und damit der Einbezug von Nachhaltigkeit in die Fondsanalyse, erlaubt einen umfassenderen Einblick in die Qualität der Fonds.  (ifund services AG/mc/ps)

Über ifund services AG
Die ifund services AG bietet seit dem Jahr 2000 unabhängiges Fondsresearch und fondsbasierte Vermögensverwaltung an. Mit 50 Mitarbeitern am Firmensitz in Zürich (zusammen mit fundinfo.com) betreut die ifund services ausschliesslich institutionelle Kunden wie Banken, Vermögensverwalter, Family Offices, Pensionskassen und Versicherungen.  

Über Contrast Capital AG
Die in Zürich ansässige Contrast Capital ist ein Beratungsunternehmen spezialisiert auf die Investoren-Beratung für nachhaltige Kapitalanlagen. Contrast Capital erarbeitet zusammen mit institutionellen Kunden nachhaltige Anlagestrategien, entwickelt nachhaltige Investmentlösungen und begleitet in der operativen Umsetzung. Des Weiteren bietet Contrast Capital Research-Dienstleistungen an und verfasst Machbarkeits- und Marktstudien im Bereich nachhaltiger Anlagen.

 

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