Beschäftigungstrends: Das erwarten die Unternehmen für das zweite Quartal 2024

Beschäftigungstrends: Das erwarten die Unternehmen für das zweite Quartal 2024
(Pexels)

Zürich/Morges – Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen bleiben die Schweizer Einstellungsaussichten für das zweite Quartal 2024 positiv. Die Schweiz sticht inmitten der globalen Volatilität hervor und belegt den zweiten Platz in der EMEA-Region mit den stärksten Einstellungsabsichten.

Laut der jüngsten Umfrage der ManpowerGroup zu den Beschäftigungsaussichten bleibt der Optimismus in der Schweiz erhalten: Der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick von 29% – der zwar um 2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal und um 4 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist – deutet auf eine anhaltende Nachfrage nach Talenten hin, wenn auch in geringerem Ausmass.

«Trotz des Marktabschwungs und eines leichten Negativtrends, den die ManpowerGroup-Umfrage aufzeigt, bleiben die Einstellungsabsichten stabil. Der anhaltende Fachkräftemangel, der demografische Wandel, sowie transformative Trends wie KI und Umweltbelange treiben die Nachfrage nach neuen Talenten weiter an und fördern die Einstellungsabsichten», so Eric Jeannerod, Country Manager ManpowerGroup Schweiz.

Die Schweiz ist eine Ausnahme
Weltweit stellen sich die Arbeitgeber auf eine mögliche Volatilität im Jahr 2024 ein, da die geopolitischen Spannungen trotz der prognostizierten Konjunkturerholung und der nachlassenden Inflation Anlass zur Sorge geben. Die Zurückhaltung bei den

Einstellungsabsichten ist in allen Regionen zu beobachten: 39 von 41 Ländern melden einen Rückgang der Beschäftigungsaussichten um durchschnittlich -6 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorquartal und -5 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.

Die Schweiz schneidet im europäischen Vergleich gut ab und liegt mit ihren Einstellungsabsichten, die 14 Punkte über dem regionalen Durchschnitt liegen, auf dem zweiten Platz im Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA). Den ersten Platz belegt die Niederlande mit einem Nettobeschäftigungsausblick von 32%. In den Schweizer Nachbarländern bleiben die Einstellungsabsichten ebenfalls positiv, allerdings auf einem wesentlich niedrigeren Niveau im Vergleich zu den vorherigen Quartalen: In Frankreich planen 18% der Arbeitgeber Neueinstellungen, in Österreich und Deutschland sind es 17% und in Italien liegt der Netto-Beschäftigungsausblick bei 9%.

Tessin ist der grosse Verlierer
In sechs von sieben Schweizer Regionen werden für das zweite Quartal 2024 positive Beschäftigungsaussichten gemeldet, wobei die Werte zwischen 21% und 50% schwanken. Obwohl der anhaltende Personalmangel die Aussichten hochhält, stellen die Schweizer Arbeitgeber etwas vorsichtiger ein als zuvor. Die Beschäftigungslandschaft in der Schweiz steht im kommenden Quartal vor Herausforderungen, die vor allem durch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des vergangenen Jahres und die geringere globale Nachfrage beeinflusst werden.

Diese Situation widerspiegelt sich im Tessin, einer Region mit einem bedeutenden Produktionssektor, wo der Nachfragerückgang zu einem Rückgang der Beschäftigungsmöglichkeiten geführt hat. Das Tessin meldet einen negativen Ausblick von -14% (ein Rückgang von 40 Prozentpunkten seit dem letzten Quartal und 33 Prozentpunkten seit dem Vorjahresquartal).

Im Vergleich zum ersten Quartal 2024 ist der Netto-Beschäftigungsausblick in zwei weiteren Regionen gesunken (Espace Mittelland -6% und Zürich -4%). Im Vergleich zum Vorjahr ist der Netto-Beschäftigungsausblick allerdings in fünf Regionen gestiegen (Genferseeregion +20 Prozentpunkte, Nordwestschweiz +19 Prozentpunkte Zentralschweiz +14 Prozentpunkte Zürich +10 Prozentpunkte und Ostschweiz +1 Prozentpunkt

Markante Verluste in gewissen Branchen
Der Blick auf die verschiedenen Branchen zeigt, dass in 8 der 9 befragten Wirtschaftszweigen Neueinstellungen geplant sind. Die höchsten Nettobeschäftigungsabsichten werden von Unternehmen aus den folgenden Sektoren gemeldet: Gesundheitswesen und Biowissenschaften (44%), Finanz- und Immobilienwesen (43%), Transport, Logistik und Automobilindustrie (42%), Konsumgüter und Dienstleistungen (41%). Der Sektor «Kommunikationsdienste» meldet eine negative Beschäftigungsprognose von -8%, was einem Rückgang von 54 Prozentpunkten seit dem letzten Quartal und 74 Prozentpunkten seit dem gleichen Quartal des Vorjahres entspricht.

Mit einem Wert von 21% verzeichneten die Unternehmen der IT-Branche den niedrigsten Beschäftigungsausblick seit Anfang 2022, einen starken Rückgang von 41 Prozentpunkten gegenüber dem ersten Quartal 2024; im Jahresvergleich sank der Beschäftigungsausblick um 15 Prozentpunkte.

In Bezug auf die Unternehmensgrössen planen mittlere und grosse Unternehmen Einstellungen, mit Ausnahme von Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern (die einen negativen NEO von -16% melden). Unternehmen mit 50-249 Mitarbeitenden weisen die höchsten Beschäftigungsabsichten (45 %) für das zweite Quartal 2024 aus, gefolgt von Unternehmen mit 250-999 Mitarbeitenden (38 %). (pd/mc/pg)

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