Der Arbeitsplatz nach Covid-19: Verschiebungen hin zum «Remote Office»

Der Arbeitsplatz nach Covid-19: Verschiebungen hin zum «Remote Office»
Robert Hauri, CEO und Mitinhaber SPG Intercity Zurich AG. (Foto: SPG Intercity Zurich)

Zürich – Wie entwickeln sich Arbeitsplätze nach der Pandemie? Wird Homeoffice zum neuen Standard in der Arbeitswelt? Das wollte Cushman & Wakefield von Branchenführern rund um den Globus wissen. Klar ist: Es werden Verschiebungen hin zum «Remote Office» erwartet.

Den neuen Bericht «Workplace Ecosystems of the Future» hat der globale Immobiliendienstleister Cushman & Wakefield in Kooperation mit der George Washington University erarbeitet. Er zeigt auf, wie sich Arbeitsplätze seit Covid-19 verändert haben und wohin sie sich entwickeln, wenn die Pandemie vorbei ist. Dazu wurden führende Grossunternehmen sowie Eigentümer von Büroflächen auf der ganzen Welt befragt. Klar ist: Das Homeoffice wird nach Corona nicht wieder verschwinden. Hiess es vor der Pandemie in der Regel noch «Office-First», werden sich künftig hybride Arbeitsplatzmodelle – also eine Mischung aus Büro- und Fernarbeit – etablieren. Vor Covid-19 setzten erst 29% der Unternehmen auf ein hybrides Modell, in Zukunft wird sich dieser Anteil verdoppeln.

Die Arbeit im Büro wird jedoch wieder Vorrang haben, überwiegen aus unternehmerischer Sicht doch klar die Vorteile. Unter anderem besteht unter Führungskräften ein starker Konsens darüber, dass Arbeitskultur, Innovation und Kreativität leiden, wenn Menschen vollständig im Homeoffice arbeiten. Die richtige Mischung aus In-Office und Fernarbeit variiert je nach Organisation, Abteilung, Team und Einzelperson. Es ist jedoch zu erwarten, dass Arbeitnehmende künftig durchschnittlich zwei Tage pro Woche von unterwegs oder zuhause arbeiten werden.

Stabile Nachfrage in der Schweiz
Welchen Einfluss haben die veränderten Arbeitsplatzmodelle auf die Immobilienbranche? Weltweit gesehen, wird die Nachfrage nach Büroflächen zurückgehen. Dabei unterscheiden sich die Regionen markant. So hatte die Schweiz bereits vor der Pandemie einen hohen Anteil an Heimarbeit: Knapp 28% der Schweizer Mitarbeitenden arbeiteten 2019 «manchmal» im Homeoffice, 4% «ausschliesslich». Robert Hauri, CEO von SPG Intercity Zurich, geht davon aus, dass sich dieses Verhältnis hierzulande auch langfristig nicht markant verschieben wird. «Vermutlich werden Büroangestellte etwas häufiger von zuhause arbeiten, doch bleiben die Büroarbeitsplätze erhalten», sagt er. «Die Erfahrungen, die Unternehmen – übrigens auch wir von SPG Intercity – sammeln konnten, zeigten: Teams brauchen langfristig ein Mindestmass an physischer Präsenz, um zusammenzuwachsen und gemeinsam Innovationen zu entwickeln.»

Gerade in der kleinräumigen Schweiz mit ihren kurzen Wegen und der hervorragenden Infrastruktur sind keine tektonischen Verschiebungen in der Arbeitswelt zu erwarten. «Wir glauben, dass die Nachfrage nach Büroflächen in der Schweiz stabil bleibt, insbesondere an zentralen Lagen», sagt Gabriela Brandenberg, Head Office and Retail bei SPG Intercity Zurich. «Gleichzeitig werden innovative Arbeitsplatzkonzepte noch mehr an Bedeutung gewinnen.» Natalia Ignatova, Head Tenant Representation bei SPG Intercity Zurich, kennt die Bedürfnisse der Mieter: «Firmen werden in Zukunft das richtige Gleichgewicht zwischen In-Office- und Fernarbeit ausloten müssen. Dafür erwarten sie von Eigentümern mehr Flexibilität in punkto Fläche, Ausstattung und Mietkonditionen.» (SPG Intercity/mc)

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