Der Himmel ist dünn geworden

Der Himmel ist dünn geworden

Plakat-Sujet der neuen Helvetas-Kampagne.

Zürich – Das Gerippe eines Wasserglases im Wüstensand. Mit ihrer neuen Kampagne macht Helvetas darauf aufmerksam, dass der Klimawandel die Wasserkrise verschärft und die Entvölkerung ganzer Landstriche bewirkt. Zwölf Millionen Hektar Acker- und Weideland gehen jährlich verloren, weil der Boden austrocknet und die Wüsten sich ausbreiten. Das ist die achtfache Fläche aller Äcker, Wiesen und Rebberge der Schweiz. Oder anders gesagt: Alle 45 Tage geht wegen der Dürre weltweit so viel Land verloren, wie die Schweizer Bauern heute bewirtschaften.

Deshalb fliehen in Entwicklungsländern Millionen von Kleinbauernfamilien vor der Wassernot in Notlager oder in die wild wuchernden Städte. Helvetas erinnert mit der heute lancierten Kampagne daran, dass die Wasserkrise und damit die Verödung weiter Landstriche durch den Klimawandel noch verstärkt wird. Das führende Schweizer Hilfswerk stellt das Wasser ins Zentrum der Projektarbeit. Letztes Jahr haben sich 420’000 Menschen mit Hilfe von Helvetas den Zugang zu sauberem Wasser und zu sanitären Anlagen erarbeitet. Helvetas unterstützt zudem Bäuerinnen und Bauern dabei, ihre kargen Böden zu verbessern und effizient zu bewässern – 450’000 haben im 2011 davon profitiert.

Zum Beispiel in Äthiopien, wo die Niederschläge in der Vegetationszeit klimabedingt um 15 Prozent zurückgegangen sind und wo immer wieder Dürreperioden das prekäre Leben von Subsistenzbauern gefährden. «Der Himmel ist dünn geworden», beobachtet Hagos Haregot, der im Tigray Teff und Gerste anbaut. Er und mehr als 1000 weitere Kleinbäuerinnen und Kleinbauern im Norden des Landes werden von Helvetas unterstützt, wenn sie das bisher nutzlos abfliessende Oberflächenwasser in Bewässerungsteichen sammeln. Sie bepflanzen erosionsgefährdete Hänge mit dem trockenheitsresistenten Feigenkaktus, deren Früchte ihnen Nahrung und Einkommen liefern.

Zum Beispiel in Bolivien. Wetterdaten zeigen, dass die Sonneneinstrahlung auf der trockenen und kargen Hochebene stärker geworden ist und dass die Frostnächte noch kälter werden. Die Regierung schätzt, dass in den Höhen von 2500 bis 4000m mehr als 1,5 Millionen Menschen von Dürrekatastrophen bedroht sind. Helvetas berät Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, mit welchen Anbaumethoden und Pflanzensorten sie trotz Dürre oder nächtlichem Frost ausreichend ernten können. Mit offensichtlichem Erfolg. «Wir haben einen Lastwagen gebraucht, um unsere Kartoffelernte auf den Markt zu bringen», sagt Pacífico Lima, ein Bauer aus dem Projekt. «So etwas hat es bisher noch nie gegeben.»

Um die Arbeit mit Pacífico Lima und andern gefährdeten Kleinbauern fortsetzen zu können, ist Helvetas auf Spenden aus der Schweiz angewiesen. Postcheckkonto 80-3130-4 oder online auf www.helvetas.ch. Das Kampagnensujet und Fotos in Printqualität ist auf www.helvetas.ch/medien erhältlich. Ebenso ein Mediendossier mit Hintergrundinformationen zur Klima- und Wassersituation in Äthiopien und Bolivien sowie zu den Helvetas Projekten. (helvetas/mc/ps)

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