Deutschland AG: schon pleite?

Deutschland AG: schon pleite?

Ein Kommentar von Robert Jakob

Wäre Deutschland eine Aktiengesellschaft, so sähe es mittlerweile düster aus. Führte man für sie die doppelte Buchführung (Doppik) ein, würde kein vernünftiger Anleger das Wertpapier („D-Aktie“) kaufen. Die Groko verursacht riesige Kosten, ohne einnahmenseitig ein Konzept zu haben. Vielleicht steht ja die Abkürzung Groko nicht für Grosse Koalition, sondern für Grosse Kosten?

Leidtragender wird in jedem Fall der Bürger sein. Der besitzt nach einer Studie der Allianz ein durchschnittliches Vermögen von rund 50’000 Euro (ohne Immobilien und ohne Schulden). Dem stehen ungedeckte Ausgaben in Billionenhöhe gegenüber. Da ist zum einen die Staatsverschuldung von rund 2 Billionen Euro. Das sind 25’000 Euro pro Kopf.

Deutschland gilt zwar als Exportweltmeister, aber das Geld aus dem Verkauf seiner Waren und Dienstleistungen hat es schlecht angelegt. Allein gegenüber der Europäischen Zentralbank hat Deutschland Forderungen ausstehen, die in diesem Jahr die Billionenmarke knacken können. Diese Gutschriften stammen aus dem Stützungsprogramm der EZB, welches hauptsächlich den Mittelmeeranrainerstaaten Griechenland, Italien, Spanien und Portugal zu Gute kommt.

Mit dem Geld wurden seit Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise vor zehn Jahren immer mehr Unternehmens- und Staatanleihen aufgekauft, um die Eurozone zu stützen. 85 Prozent der EZB-Gelder kommen Italien und Spanien zu Gute. Die Wahrscheinlichkeit ist gering, dass dieses Geld je zurückgezahlt wird. Spanien beispielsweise müsste 400 Milliarden über das EZB-Zahlungsausgleichssystem Target 2 rücküberweisen. Diese Anlagen sind de facto als notleidend zu betrachten. Es gibt darauf ausserdem keinerlei Zinsen.

Würde Deutschland auf seine Ausleihung wenigstens zum Ausgleich der von der EZB angepeilten Inflationsrate von zwei Prozent eine entsprechende Ausgleichzahlung erhalten, müssten pro Jahr 20 Milliarden Euro in den Bundeshaushalt fliessen. Zum Vergleich: Das ist die Summe, welche die Regierung pro Jahr für die Bewältigung der Flüchtlingsströme einkalkuliert hat.

Apropos: Was nun die eigentlichen Kosten der Zuwanderung betrifft, so gibt es Modellrechnungen. Professor Raffelhüschen von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg schätzt die Kosten auf 450’000 Euro pro Flüchtling. Bei rund 2 Millionen Asylanten macht dies rund eine weitere Billion, welche bei sauberer Buchhaltung als Rückstellung in der Staatsbilanz zu verbuchen wäre. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Flüchtlingsströme für den deutschen Arbeitsmarkt ein Segen werden, weil dadurch die Produktivität zunimmt, sind äusserst skeptisch zu beurteilen. Sie fallen auf einen bereits mit prekären Beschäftigungsverhältnissen übersättigten Arbeitsmarkt. Sicher ist auf jeden Fall, dass der Lohndruck im Billiglohnsektor zunehmen wird.

Die Summe aus Staatsverschuldung, dem im Target 2-System versenkten Geld und der Kosten der Zuwanderung, machen bereits in der Summe so viel aus, wie das Gesamtvermögen der Haushalte. Davor die Augen zu verschliessen, bedeutet ein schlechter Kaufmann zu sein. Eine nachhaltige Haushaltspolitik müsste all diese Probleme sofort angehen, bevor es zu spät ist.

PS: Über die katastrophale Lage der Rentenversicherung haben wir noch gar nicht geredet.

Robert Jakob ist promovierter Naturwissenschaftler und Buchautor und arbeitete sowohl in der Grundlagenforschung als auch für Verlage, Versicherungen und Banken. Seit Jahrzehnten ist der Wissenschaftler und Kommunikationsspezialist ein ausgewiesener Kenner der Finanzszene. Er leitete nicht nur die Redaktion des Swiss Equity Magazins (einem Tochterunternehmen der NZZ), sondern dortselbst auch das Team der Aktienanalysten.

In Ergänzung seines Bestsellers „101 ganz legale Börsentipps und –tricks“ (jetzt in völlig überarbeiteter Neu-Auflage) hat der Finanzanalyst Robert Jakob seinen neusten Ratgeber veröffentlicht.

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Noch nie seit dem 2. Weltkrieg haben die staatlichen Autoritäten dermassen stark und willkürlich nach dem Privatvermögen ihrer Bürger gegriffen. Unter dem Deckmantel von Terrorismusbekämpfung, Bankenrettung, ja sogar sozialer Gerechtigkeit, geht es unverblümt ans Portemonnaie. Die Hände, die danach grabschen werden immer länger, weil mit offenen Armen ausgegeben wird, was gerade erst eingenommen wurde. Hilflos kommt sich der „Steuerbürger“ vor, nein teilweise verhöhnt, wenn er sieht, was mit seinem Geld angerichtet wird. Für das wenige, das er besitzt, bekommt er noch nicht einmal einen anständigen Zins. Verständlich, dass er händeringend nach Auswegen sucht. Die Rettungswege werden immer enger, länger und sind oft mit vielerlei Hindernissen verstellt. Aber diese Schwierigkeiten kann man aus dem Weg räumen, und daher gibt es eine Rettung für das sauer verdiente Ersparte. Genau davon handelt dieses Buch.

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