Energiewende nur mit Erdgas möglich

Energiewende nur mit Erdgas möglich

Zürich – «Eine Energiewende ist nur mit Erdgas möglich. Denn nur beim Erdgas sind die Herausforderungen bezüglich Beschaffung, Transport, Bauzeiten, Versorgungssicherheit und Klimaschutz bekannt und zeitgerecht lösbar.» Dies erklärte der Präsident des Branchenverbands der Schweizer Erdgas-Wirtschaft, der ehemalige Zuger Nationalrat Hajo Leutenegger, an der Generalversammlung des Verbands der Schweizerischen Gasindustrie (VSG) in Bern.

Das Schwergewicht soll dabei aber nicht auf grossen Gaskombi-Kraftwerken liegen, sondern auf der gleichzeitigen Nutzung von Strom und Wärme aus dezentralen, energieeffizienten Wärmekraftkopplungsanlagen (WKK). Leutenegger wies auch darauf hin, dass Erdgas komplementär zu erneuerbaren Energien ist, da es keine infrastrukturellen oder finanziellen Sachzwänge schafft. Es ist im Zeitablauf sehr flexibel einsetzbar und kann insbesondere dann die Leistung bringen, wenn andere Energien dazu nicht in der Lage sind: etwa bei Windflauten, in der Dunkelheit und in Spitzelastzeiten. Zudem kann überschüssige Energie aus Sonne und Wind, welche im entsprechenden Zeitpunkt nicht nutzbar ist, ohne Umweltbelastung methanisiert und ins Erdgas-Netz eingespeist werden.

Erdgas immer beliebter
Der Erdgas-Absatz in der Schweiz erreichte letztes Jahr rund 39 Milliarden Kilowattstunden. Die Steigerung um knapp 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr (35 Mrd. kWh) ist hauptsächlich auf das kältere Wetter zurückzuführen. Durch Netzerweiterungen, 21 neu erschlossene Gemeinden und neue Kunden konnte Erdgas seine Präsenz im Schweizer Energiemarkt weiter ausbauen und festigen. Immer mehr lokale Versorger bieten auch Erdgas als Wärmeenergie mit einem Biogas-Anteil von 5 oder 20% oder sogar 100% Biogas an. 2010 wurden insgesamt rund 64 Millionen kWh Biogas ins Erdgas-Netz eingespeist. Bis in sechs Jahren sollen die Produktionskapazitäten in der Schweiz durch Beiträge aus dem Biogas-Fonds der Erdgas-Wirtschaft versechsfacht werden. Erdgas und Biogas finden immer breitere Verwendung, da sie die Umwelt schonen und keinen Feinstaub produzieren. Biogas ist zudem CO2-neutral.

Erdgas mehrheitlich aus Westeuropa
Das importierte Erdgas wird zu rund zwei Dritteln in EU-Ländern und Norwegen gefördert. Die Schweiz verfügt über verschiedene, hauptsächlich langfristige Importverträge mit grossen und langfristig zuverlässigen Lieferanten in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Italien. Das restliche Drittel wurde in weiter entfernten Regionen wie etwa Russland oder Nordafrika gefördert. Hauptimporteur Swissgas ist ferner gemeinsam mit deutschen und österreichischen Partnern direkt in der norwegischen Erdgas-Förderung aktiv.

Nahezu 10’000 Erdgas-Autos
Zugenommen hat auch der Absatz von Erdgas und Biogas als Treibstoff. Er stieg gegenüber dem Vorjahr um über 18% und entspricht umgerechnet der Menge von über 22 Millionen Litern Benzin. Der Biogas-Anteil liegt bei 20%. Die Zahl der Erdgas-Fahrzeuge stieg innert einem Jahr auf rund 9’600. Das Tankstellennetz in der Schweiz umfasst heute 126 Stationen. Im Schweizer Durchschnitt ist Erdgas/Biogas an der Tankstelle rund 30% günstiger als Benzin. Erdgas/Biogas bietet die zurzeit klimaschonendste Technologie bei serienmässigen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.

Neuer Verwaltungsrat aus Basel
Neu in den Verwaltungsrat gewählt wurde Reto Mohr von den Industriellen Betrieben Basel (IWB). Er löst den zurückgetretenen Dr. David Thiel (ebenfalls IWB) ab. (VSG/mc/ss)

Verband der Schweizerischen Gasindustrie (VSG)

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