Sicherung von Gasleck in Nordsee rückt näher

Sicherung von Gasleck in Nordsee rückt näher

Acht Experten weilten am Donnerstag für vier Stunden auf der Förderplattform «Elgin». (Foto: Total)

London – Der Plan für das Stopfen des Gaslecks an der Förderplattform «Elgin» in der Nordsee nimmt nach Angaben des Betreibers Total Form an. In den kommenden Tagen sollen erneut Experten auf die Plattform gebracht werden, um weiter Informationen zu sammeln, teilte Total am Freitag mit. Dann werde man einen detaillierten Plan ausarbeiten.

Unterdessen hat die schottische Regierung Umweltexperten in die Region geschickt, die die Auswirkungen des Lecks überwachen sollen. Das Team werde mit einem Forschungsschiff Daten zusammentragen und analysieren, hiess es am Freitag. Geleitet wird die Gruppe von der Regierungsorganisation Marine Scotland. «Zwar gehen wir derzeit weiter davon aus, dass das Risiko für die Umwelt minimal ist», hatte der schottische Umweltminister Richard Lochhead bereits am Donnerstag gesagt. Die Regierung bleibe aber wachsam. Man stehe in ständigem Kontakt mit dem französischen Energiekonzern Firma Total.

Erstmals Experten auf der Plattform
Am Donnerstag waren zum ersten Mal seit dem Zwischenfall auf der «Elgin» Experten dorthin gefahren, um die Lage vor Ort zu untersuchen. Sie reisten per Helikopter an. Das achtköpfige Team sei vier Stunden auf der Plattform gewesen und habe Informationen für die geplante Sicherungsaktion gesammelt, hiess es von Total. Unter anderem wurde ausgelotet, welche Technik nötig ist, um die Quelle wieder unter Kontrolle zu bringen.

Die Experten hätten auf dem Teil der Plattform, auf dem sie gelandet seien, kein Gas gefunden. Dieser ist über eine 90 Meter lange Brücke mit dem Bereich verbunden, in dem das Leck liegt.

Nimmt Gasmenge ab?
Neben dem Plan für ein Stopfen des Lochs bereite man weiter eine Entlastungsbohrung vor. Messungen legten nahe, dass in den vergangenen Tagen weniger Gas ausgetreten sei als zu Beginn. Aus der undichten Stelle, die Total etwa 25 Meter über der Wasseroberfläche lokalisiert hat, strömen seit dem 25. März täglich 200’000 Kubikmeter Gas aus. Die Plattform war an diesem Tag evakuiert worden, die Arbeiter mussten wegen der drohenden Explosionsgefahr per Helikopter in Sicherheit gebracht werden.

Das Expertenteam fand am Donnerstag heraus, welche Teile der Plattform sicher betreten werden können, wie es von Total hiess. Auf der Anlage herrscht weiter Explosionsgefahr, wenn das austretende Gas eine Wolke bildet. Die Havarie kostet das Unternehmen nach eigenen Angaben jeden Tag 2,5 Millionen Dollar.

Veraltete Plattformen in der Nordsee
Von Ingenieuren kam unterdessen Kritik an den Sicherheitsvorkehrungen auf Öl- und Gasplattformen in der Nordsee. Der Rückstand bei Sicherheitsüberprüfungen sei besorgniserregend, hiess es in Branchenkreisen. Dies betreffe etwa Ventile oder Pipelines. Einige Plattformen aus den 1960er und 70er Jahren hätten ihre Lebensdauer längst überschritten und fielen auseinander. (awp/mc/pg)

Informations-Website von Total

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