GE verkauft Immobilien-Geschäft für 26,5 Mrd USD

Jeff Immelt, Chairman und CEO General Electric (GE). (Bild: GE)

Fairfield – Der Mischkonzern General Electric will künftig nur noch Industriegigant sein: Der Siemens-Rivale wird sich aus dem Finanzgeschäft weitgehend zurückziehen. Das Management kündigte am Freitag an, den grössten Teil der Sparte GE Capital losschlagen zu wollen. Die Bedingungen für einen Verkauf in den nächsten 24 Monaten seien günstig. GE will den Anteil des Industriegeschäfts an den Einnahmen bis 2018 von zuletzt 58 auf etwa 90 Prozent steigern.

«Das ist ein grosser Schritt in unserer Strategie, GE auf seine Wettbewerbsvorteile auszurichten», sagte Konzernchef Jeff Immelt. «GE ist heute vor allem ein Industrie- und Technologiekonzern.» Der Startschuss erfolgt mit dem Verkauf eines Immobilienpakets an den Beteiligungsriesen Blackstone , die US-Grossbank Wells Fargo und andere Investoren. Gewerbeobjekte im Wert von bis zu 26,5 Milliarden Dollar (25 Mrd Euro) sollen die Besitzer wechseln. Damit wäre es eine der grössten Immobilientransaktionen der letzten Jahre.

Profitabel, aber riskant
GE schrumpft das Geschäft mit Finanzdienstleistungen nach schlechten Erfahrungen in der Krise schon länger ein. Es ist zwar noch immer ein wichtiges Standbein, das im letzten Jahr 42 Prozent zum Gewinn beisteuerte. Die profitable Sparte gilt aber auch als riskant, deshalb war schon länger klar, dass sie keine grosse Zukunft mehr hat. Bankgeschäft und Konsumentenkredite wurden bereits ausgemistet.

Stattdessen setzt GE wie der deutsche Wettbewerber Siemens stark auf Infrastruktur sowie auf den Fracking-Boom und Wachstum in der Öl- und Gasindustrie. Komplett aufgegeben wird das Finanzgeschäft dennoch nicht. Nischen, die gebraucht werden, um dem Kernbereich zuzuarbeiten, sollen unter dem Konzerndach bleiben. Dazu zählen Finanzdienstleistungen für Luftfahrt, Energie und Gesundheit.

Am Markt kamen die Nachrichten gut an. Die GE-Aktie legte zum Wochenausklang um mehr als sieben Prozent zu. Die Papiere hatten nach ersten Gerüchten über die Pläne bereits am Vortag den New Yorker Handel angeführt. Investoren erwarten durch den beschlossenen Verkauf von Unternehmensteilen einen üppigen Geldregen. GE gab bereits 50 Milliarden Dollar für Aktienrückkäufe frei und stellt bis Ende 2018 zusätzliche 35 Milliarden Dollar an Dividenden in Aussicht. (awp/mc/upd/ps)

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