Genom des Robusta-Kaffees entschlüsselt

Genom des Robusta-Kaffees entschlüsselt

Kaffeebohnen: Forscher entschlüsseln Genom. (Foto: © soonthorn – Fotolia.com)

Triest – Forschern ist die Gensequenzierung der Kaffeesorte «Coffea Canephora» gelungen. Wissenschaftler der Universität Triest und des Forschungszentrums für regenerative Energien Enea haben zusammen mit Kollegen aus Forschungseinrichtungen acht weiterer Länder damit die Basis zur Verbesserung der organoleptischen Eigenschaften gelegt. Zudem lässt sich die Resistenz gegen Krankheiten und Klimaveränderungen weiter untersuchen.

Eine erste Überraschung geliefert hatte die Tasache, dass die zur Herstellung der Kaffeesorte Robusta dienende Pflanze eine im Vergleich zu anderen Gewächsen wie beispielsweise der Tomate eine deutlich höhere Anzahl an Genen aufweist, die für die Produktion von Alkoloiden und Flavonoiden verantwortlich ist. So wird etwa die Synthese der wichtigsten ungesättigten Fettsäure der Kaffeebohne, der vor allem für ihr Aroma verantwortlichen Linolsäure, im Unterschied zu anderen Pflanzen von sechs verschiedenen Genen gesteuert.

Coffein völlig anders erzeugt
«Doch die grösste Überraschung bei der Biosynthese der C. Canephora ist die Feststellung, dass das Coffein auf völlig andere Weise als bei anderen coffeinhaltigen Gewächsen, wie beispeilsweise dem Tee oder Kakao, erzeugt wird», so Projektleiter John Giuliano. Er vermutet, dass das Coffein zur Fernhaltung von Schädlingen und Eindämmung konkurrierender Pflanzen beiträgt. Aus anderen Studien geht hervor, dass Insekten eine Abhängigkeit vom Coffein entwickeln und somit diese Substanz enthaltende Pflanzen bei der Bestäubung bevorzugen.

Weltweite Datenbank als Ziel
Dani Zamir von der Hebrew University of Jerusalem hebt die Wichtigkeit der Entschlüsselung hervor, da die Zahl der angebauten Kaaffeesorten infolge von Krankheiten und Klimaveränderungen zurückgeht. Er ist für eine globale Datenbank, die die genetischen und mit den jeweiligen phänotypischen Infos verknüpft. Dies gelte für wertbestimmende Eigenschaften wie Geschmack und Aroma. Einzelheiten der wissenschaftlichen Untersuchung wurden in der Fachzeitschrift «Science» publiziert. (pte/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert