Greenpeace: Verschiedene Modefirmen halten an giftigen Chemikalien fest

Greenpeace: Verschiedene Modefirmen halten an giftigen Chemikalien fest

(Bild: Greenpeace)

Peking/Hamburg/Zürich – Adidas und Nike haben bisher zu wenig unternommen, um wie versprochen bis zum Jahr 2020 auf giftige Chemikalien in ihrer Produktion zu verzichten. Auch der chinesische Konzern Li Ning hat noch keine konkreten Schritte eingeleitet, um bis 2020 schadstofffrei zu produzieren. Dies zeigt eine heute veröffentlichte Online-Plattform von Greenpeace, der „Detox-Catwalk“. Unter den internationalen Trendsettern befinden sich Unternehmen wie Mango, H&M und Coop, die sich als einzige Schweizer Firma klar zu den Detox-Prinzipien bekennt [1], während Migros immer noch keine Verpflichtung unterzeichnet hat.

„Migros hat als Reaktion auf die Greenpeace-Kampagne immerhin versprochen, ab 2017 alle Textilien-Eigenmarken nach dem Migros Eco-Standard herzustellen“, sagt Greenpeace-Campaigner Matthias Wüthrich. Mitte September hat der orange Riese öffentlich bekanntgegeben, wie er dieses Ziel erreichen will. „Die gute Nachricht ist, dass Migros die gefährliche Gruppe der per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) nun auch eliminieren will. Dies betrifft vor allem die Outdoor-Produkte der SportXX-Läden“, erklärt Wüthrich.

APEO: Migros hinkt hinterher
Im Umgang mit der Gruppe der gesundheitsschädlichen Alkylphenolethoxylate (APEO) ist Migros leider weniger ambitioniert. Sie fordert von ihren Lieferanten zwar, diese durch ungefährliche Alternativen zu ersetzen, erlaubt aber auch nach 2017 immer noch 100mg/kg APEO im Endprodukt. Wie Greenpeace-Studien zeigen, werden diese gefährlichen Chemikalien beim Waschen der Kleidung auch in unsere Gewässer ausgewaschen. In der Umwelt bauen sie sich zu hormonell aktiven Substanzen ab.

Coop zeigt sich diesbezüglich äusserst kooperativ: Gemeinsam mit Greenpeace und dem Institute of Public & Environmental Affairs in Peking (IPE) [2] arbeitet es an der Transparenz seiner gesamten Produktionskette. Es hat die Brisanz des Giftproblems erkannt und wird nun aktiv, um sämtliche Lieferanten über seine Detox-Verpflichtung zu informieren. Allerdings kann sich auch Coop nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen: „Es sollte mit gutem Beispiel vorangehen und den Vorsatz, modernste Screening-Technologien in seine Lieferkette zu integrieren, in die Tat umsetzen“, fordert Wüthrich.

Detox Catwalk – Der Weg zu giftfreier Mode
Auf dieser Online-Plattform werden 17 Modefirmen, die sich im Rahmen der Detox-Kampagne von Greenpeace zum Gift-Ausstieg bis 2020 verpflichtet haben, in die Kategorien „Trendsetter“, „Greenwasher“ und „Schlusslichter“ unterteilt. Vor zwei Jahren waren Adidas und Nike noch Detox-Vorreiter, haben dann aber den Worten keine Taten folgen lassen.

Die Mehrzahl der bewerteten Firmen zeigt, dass es auch anders geht – darunter Modemarken wie Mango, H&M und Uniqlo. Transparenz und konkrete Schritte beim Verzicht auf besonders schädliche Chemikalien sind entscheidende Kriterien für die Kategorie „Trendsetter“ im Detox-Catwalk. Diese Firmen veröffentlichen Daten über Schadstoffeinleitungen ihrer Zulieferer in China auf der Plattform des IPE. Ausserdem haben sie begonnen, besonders gefährliche Schadstoffe wie per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) aus ihren Produkten und Herstellungsprozessen zu verbannen.

Greenpeace fordert mit seiner internationalen Detox-Kampagne Mode-Firmen auf, alle gefährlichen Chemikalien bis 2020 aus der Herstellung ihrer Produkte zu verbannen und durch umweltfreundliche Alternativen zu ersetzen. Zudem fordert Greenpeace von den Firmen, genaue Daten über die Schadstoffe zu veröffentlichen, die aus ihren Produktionsstätten in die Abwässer gelangen. In Ländern wie China, Pakistan oder Mexiko vergiftet die Textilherstellung Gewässer und Trinkwasser mit gravierenden Folgen für Mensch und Umwelt. (Greenpeace)

[1], [2] http://1708.seu.cleverreach.com/c/12588458/f01289d1402-mvj9eq

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