Grüne: «Skandalöse Wieder-Inbetriebnahme von Mühleberg»

Grüne: «Skandalöse Wieder-Inbetriebnahme von Mühleberg»

AKW Mühleberg vor den Toren Berns.

Bern – Trotz gravierender Sicherheitsmängel ist das AKW Mühleberg wieder in Betrieb genommen worden. Die Grünen sind sehr besorgt und protestierten mit Aktionen am Montag gegen diesen «skandalösen Entscheid». Weitere Aktionen sollen am Mittwoch folgen.

«Trotz Rissen spricht die BKW in ihrem Communiqué von der ‹Stabilität und Integrität des Kernmantels›. Das ist ein Hohn. Die Bevölkerung in der Umgebung einer solchen Gefahr auszusetzen, ist unverantwortlich», heisst es in einem Communiqué der Grünen Partei der Schweiz vom Montag. «Auch dass das AKW laut dem Eidgenössischen Nuklear’sicherheits’inspektorat (ENSI) höchstens die Minimalanforderungen im Bereich des Hochwasserschutzes erfüllt, ist nicht gerade vertrauenserweckend», schreiben die Grünen weiter. Dass der Schutz der AKW über den Schutz der Bevölkerung gestellt und der Betrieb von Mühleberg fortgeführt wird, zeige, dass das ENSI nichts dazugelernt habe. Dies müsse sich bei der Neubesetzung des ENSI-Rates im November zwingend ändern.

Aktionen
Ihrem Unverständnis über die Wiederinbetriebnahme von Mühleberg und ihrer Sorge haben die Grünen mit einer Aktion in der Stadt Bern Ausdruck. Aktivistinnen und Aktivisten zogen am Montag in Schutzanzügen durch die Innenstadt ziehen und informierten die Bevölkerung mit Flyern über die Wiederinbetriebnahme. Am Mittwoch um 19 Uhr ist die Bevölkerung in mehreren Städten aufgerufen, die Fenster zu öffnen und mit Pfannendeckeln Lärm zu machen, um ihrem Unmut lautstark Ausdruck zu verleihen.

Es braucht Initiative
Die Grünen hoffen immer noch, dass der Ständerat am Mittwoch dem Nationalrat folgen und den Atomausstieg beschliessen wird. Um jedoch zu verhindern, dass der Atomausstieg von einem zufallsbedingten Parlamentsentscheid abhängt, der jederzeit wieder rückgängig gemacht werden kann, brauche es die Grüne Atomausstiegsinitiative, heisst es in der Mitteilung. Dank dieser Initiative könne die Bevölkerung die Energiewende mit einer Abstimmung verbindlich in der Verfassung verankern. (Grüne Schweiz/mc/ps)

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