HTW Chur: Optimistische Jungunternehmer

HTW Chur: Optimistische Jungunternehmer

Chur – Erstgründer schätzen ihr Unternehmen zwei Jahre nach dem Start als gut aufgestellt ein. Mehrfachgründer und vor allem Treuhänder sind skeptischer. Dies ergab eine Umfrage, deren Ergebnisse die Forschungsstelle für Wirtschaftspolitik und das Schweizerische Institut für Entrepreneurship der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur diesen Sommer publiziert haben.

Neue Unternehmen sind für die wirtschaftliche Entwicklung von Regionen von grosser Bedeutung. Doch innerhalb von fünf Jahren stellt in der Regel die Hälfte der jungen Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit wieder ein. Forscher der HTW Chur wollten nun ermitteln, welchen Herausforderungen junge Unternehmen in der Ostschweiz in den ersten Jahren ihres Bestehens gegenüberstehen. Sie führten dafür 2010 eine repräsentative Befragung bei Unternehmen, die 2008 in der Ostschweiz gegründet wurden, sowie bei Treuhändern der Region durch. 152 Unternehmen und 88 Treuhänder nahmen daran teil.

Treuhänder erachten Startkapital eher als knapp
Die Ergebnisse zeigen, dass sich die jungen Unternehmen aus Sicht der Verantwortlichen als gut aufgestellt einschätzen bezüglich Kriterien wie Marktpotenzial oder finanzieller Planung. Als unternehmerische Herausforderung gewichten sie am stärksten die Markterschliessung, Preisbildung und die Vermarktung. Bei allen Einschätzungen schätzen die Mehrfachgründer im Schnitt die Herausforderungen kritischer ein als Erstgründer. Darüber hinaus beurteilen die Treuhänder über alle Themen hinweg die unternehmerischen Herausforderungen als grösser als die Gründer selbst. So erachten rund 53 Prozent der Treuhänder das Startkapital als eher knapp, bei den Unternehmern sind es nur gut 20 Prozent.

Risiken unterschätzt

Die Studie weist auf ein unterschiedliches Problembewusstsein zwischen den Gruppen bezüglich der strategischen und operativen Herausforderungen beim Aufbau eines Geschäfts hin. Insbesondere scheinen Erstgründer die Risiken zu unterschätzen. Die Studienautoren plädieren darum dafür, die Jungunternehmer stärker für die einzelnen Risiken zu sensibilisieren und sie gezielt mittels Beratung auf die Herausforderungen vorzubereiten. (HTW/mc/ps)

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