Im Sog der Nahost-Unruhen

Einstiegspreise? Die Aktien-Bewertungen am Golf sind historisch niedrig. Aber die Unruhen in Nahost verscheuchen die Anleger.

von Gérard Al-Fil

Der Dubai Financial Market (DFM) fiel am Mittwoch unter die Marke von 1,350 Zählern und damit auf den tiefsten Stand seit sieben Jahren.

Andauernde Proteste in Ägypten, Jemen und Syrien sowie die Furcht vor einer Eskalation der Eurozonen-Schuldenkrise lassen die Preise purzeln. «Die Umsätze sind erschreckend niedrig, es herrscht regelrechter Käuferstreik,» sagt ein DFM-Händler.

Marketing-Aktionen ohne Wirkung
Bitter für DFM-CEO Essa Kazim: erst am Sonntag hatte die lokale Börse von Dubai eine neues Logo und eine neue Corporate Identity lanciert. Pausenlos empfängt Kazim zudem Delegationen aus Ost und West, um institutionelle Anleger vom Potenzial der Börse Dubai zu überzeugen. Seit Anfang Jahr verlor der DFM General Index über 17 Prozent.

An den Märkten der Nachbarländer sieht es nicht besser aus. Selbst die erdölreiche Golfregion, wo mit Ausnahme Bahrains kaum Proteste stattfinden, kann sich von den weltweiten Marktturbolenzen nicht abkoppeln. Das bereits 2009 von Börsenguru Marc Faber vorhergesagte «Global boom, global bust»-Szenario gewinnt immer mehr an Gestalt.

Gemeinsame Golf-Währung bis 2013?
«Die Furcht vor einer Rezession ist in allen Köpfen, ob bei Regierungen oder bei den Banken,» sagte am Mittwoch Bahrains Zentralbankchef Raschid Al-Maradsch in einem Interview mit Moneycab.

Trotz der Euro-Schuldenkrise wollten die sechs arabischen Golfstaaten des GCC aber an ihren Plänen für eine gemeinsame Währung festhalten, sagte Al-Maradsch. «Wir arbeiten daran.» In Kauflaune dürften solche Ankündigungen die Anleger nicht versetzen.

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