Immobilienmarkt: Die Boomphase hat ein Ende

Immobilienmarkt: Die Boomphase hat ein Ende

(Foto: Maxim_Kazmin – Fotolia.com)

Zürich Über Jahre stiegen die Preise auf dem Schweizer Immobilienmarkt rasant an. Damit scheint vorerst Schluss zu sein. Wie eine aktuelle Untersuchung zeigt, wird die Zeit des Booms nach und nach durch eine Stagnationsphase abgelöst. Das Preiswachstum habe sich Experten zufolge inzwischen deutlich verringert.

Für viele Menschen hierzulande ist Wohneigentum ein sehr wichtiges Thema. Nicht zuletzt die langanhaltende Niedrigzinsphase hat den Erwerb einer Immobilie noch attraktiver gemacht. Die Nachfrage auf dem Immobilienmarkt hatte in den letzten Jahren einen rasanten Aufstieg erlebt – doch damit stiegen auch gleichermassen die Preise. Insbesondere für Immobilien in Wohnlagen, die zum Hochpreissegment gehören, mussten Käufer von Jahr zu Jahr immer mehr draufzahlen. Doch jetzt dürfte das rasante Preiswachstum endlich gebremst sein.

Positive Entwicklung: Das Preiswachstum nimmt ab
Laut des kürzlich veröffentlichten Immobilienausblicks der Credit Suisse hat der Boom des Immobilienmarkts ein Ende. Insbesondere bei den Eigentumswohnungen hat das Preiswachstum stark abgenommen. Im letzten Jahr konnte nur noch ein Plus von rund 1,3 Prozent verzeichnet werden – im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt von 3,7 Prozent ist das ein grosser Schritt in Richtung bezahlbares Eigentum. Bei den Einfamilienhäusern hat das Wachstum zwar weniger stark abgenommen, doch im Vergleich zu den Boomjahren 2011 und 2013 hat sich auch dort der Preisanstieg verringert.

Die strengeren Richtlinien der Hypothekarkreditvergabe seitens der Schweizerischen Bankiervereinigung scheinen sich endlich positiv auf das Preiswachstum der Immobilien auszuwirken. Die Verschärfung führte unter anderem dazu, dass die Schulden in regelmässigen Tranchen abbezahlt werden müssen. Für einige Kaufwillige wurde der Traum vom Eigenheim mit den strengeren Richtlinien allerdings unbezahlbar.

Tragbarkeit: Die goldene Regel wird vielerorts verletzt
Laut Untersuchung der Credit Suisse konnten selbst die niedrigen Zinsen nichts daran ändern, dass sich die Tragbarkeit insgesamt eher verschlechtert hat. Für einen durchschnittlichen Eigentümerhaushalt müssen Kaufwillige inzwischen 38 Prozent des Reineinkommens an Zinskosten miteinkalkulieren. Die goldene Regel, dass Wohnen nicht teurer sein darf als 33 Prozent des Einkommens, kann somit oft nicht eingehalten werden. Wer in nächster Zeit einen Immobilienkauf plant, sollte also die Tragbarkeit der Immobilie – beispielsweise mithilfe eines Hypothekenrechners von moneypark.ch – genau überprüfen. Denn insbesondere in Regionen um Zürich, Genf und dem Zugersee wird die goldene Regel von 33 Prozent auffällig häufig verletzt.

In Anbetracht aller Einflussfaktoren hätte das Marktungleichgewicht in den letzten Jahren noch grösser ausfallen können. Dass dies nicht der Fall ist, sei laut Analysten von Credit Suisse unter anderem auch der Angebotsseite zu verdanken. Deren prompte Reaktion auf die aktuellen Entwicklungen führte dazu, dass die Fertigung neuer Immobilien zurückgefahren wurde. Demnach soll der Bau von Einfamilienhäusern um 8 Prozent sinken, sodass gerade einmal 7400 neue Wohnobjekte auf den Immobilienmarkt kommen dürften. (Moneypark/mc/hfu)

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