Industrie von Nachfragestärke überrascht

Industrie von Nachfragestärke überrascht

Die Schweizer Industrie erfreut sich dicker Aufdtragsbücher.

Zürich – Der procure.ch Purchasing Managers› Index (PMI) kletterte im Mai um 1.9 Punkte (gerundet) nach oben und notierte mit 52.2 Zählern den zweiten Monat in Folge oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Die Unternehmen wurden von der Stärke der Nachfrage überrascht – diesen Schluss legt zumindest der Blick auf die Subkomponenten der PMI-Umfrage nahe.

Trotz deutlich gesteigerter Einkaufsmengen und Produktion musste ein Teil der Nachfrage aus den Lager-beständen befriedigt werden. Die Subkomponente «Einkaufsmenge» schnellte um 8.1 Punkte nach oben und notierte mit 52.2 Zählern erstmals seit vier Monaten wieder in der Wachstumszone, die Subkomponente «Produktion» lag mit 54.7 Zäh-lern um 1.7 Punkte weiter oberhalb der Wachstumsschwelle als im Vormonat. Demgegenüber sanken die Subkomponenten «Lager Einkauf» und «Lager Verkauf» im negative Terrain weiter nach unten; um 6.1 bzw. 2.7 Punkte. Gleichzeitig verlängerten sich die Lieferfristen so stark wie zuletzt 2011 – ein Indiz für eine hohe Kapazitätsauslastung.

«Auftragsbestand» deutlich in der Wachstumszone
Die wieder dickeren Auftragsbücher – «Auftragsbestand» schloss im Mai mit 53.4 Zählern deutlich in der Wachstumszone – lassen weitere Produktionssteigerungen in den kommenden Monaten erwarten. Dies bestärkt uns in unserer Prognose, wonach die Schweizer Wirtschaft dieses Jahr wachsen wird, wenn auch nur moderat. Bei den Unternehmen ist jedoch nach wie vor eine gewisse Skepsis auszumachen; sie agieren in ihrer Personalpolitik weiterhin äusserst vorsichtig. Die Subkomponente «Beschäftigung» hat sich zwar seit Anfang Jahr leicht verbessert, verharrt  jedoch nach wie vor knapp unterhalb der Wachstumsschwelle.

PMI: Subkomponenten

Produktion
Die Produktion wurde im Mai stärker gesteigert. Die Subkomponente «Produktion» lag mit 54.7 Zählern um 1.7 Punkte (gerun-det) weiter oberhalb der Wachstumsschwelle.

Auftragsbestand
Im Mai wurden die Auftragsbücher erstmals seit drei Monaten wieder dicker. Mit einem Wert von 53.4 Zählern schloss die Sub-komponente «Auftragsbestand» in der Wachstumszone. Dies ist einem kräftigen Indexanstieg um 5.9 Punkte zu verdanken.

Einkaufsmenge
Die Unternehmen kauften im Mai wieder rege ein. Die Subkomponente «Einkaufsmenge» schnellte um 8.1 Punkte (gerundet) nach oben und notierte mit 52.2 Zählern erstmals seit vier Monaten wieder in der Wachstumszone.

Einkaufspreise
Der Rückgang des Preisniveaus verlangsamte sich im Mai wieder. Die Subkomponente «Einkaufspreise» kletterte um 1.5 Punkte nach oben und schloss auf 43.3 Zählern.

Lieferfristen
Die Lieferfristen wurden im Mai den zweiten Monat in Folge deutlich länger, was ein Indiz für eine wieder bessere Kapazitätsaus-lastung ist. Die Subkomponente «Lieferfristen» kletterte um 3.2 Punkte nach oben und schloss auf 57 Zählern.

Lager Einkauf
Der Abbau der Einkaufslager hat sich im Mai deutlich beschleunigt – ein Indiz dafür, dass die Produktion überraschend rege aus-fiel. Die Subkomponente «Lager Einkauf» gab um 6.1 Punkte (gerundet) auf 41.6 Zähler nach.

Lager Verkauf
Das Tempo des Lagerbestandsabbaus an Fertigprodukten erhöhte sich im Mai im Vergleich zum Vormonat abermals. Offenbar musste ein grösserer Teil der Nachfrage aus Lagerbeständen befriedigt werden. Die Subkomponente «Lager Verkauf» rutschte um 2.7 Punkte auf 45.3 Zähler.

Beschäftigung
Die Unternehmen agierten in ihrer Personalpolitik weiterhin äusserst vorsichtig. Die Subkomponente «Beschäftigung» verharrt seit Anfang Jahr knapp unterhalb der Wachstumsschwelle (Mai: 48.8 Zähler).  (CS/mc/ps)

Über procure.ch Purchasing Managers› Index
Der procure.ch Purchasing Managers› Index (PMI) ist ein Gemeinschaftswerk des Fachverbandes für Einkauf und Supply Management procure.ch und der CREDIT SUISSE. Er beruht auf einer monatlich durchgeführten Umfrage bei procure.ch-Mitgliedern. Deren Erhebung und Auswertung erfolgt nach den Vorgaben der International Federa-tion of Purchasing and Materials Management, die sich in den Verei-nigten Staaten schon seit Jahrzehnten bewährt haben. Während der Verein procure.ch mit der Erhebung der Umfrage betraut ist, obliegt der CREDIT SUISSE deren Auswertung und Publikation.
Der PMI zeigt ein unmittelbares und repräsentatives Bild der Entwick-lung des Geschäftsverlaufs im Industriesektor, welches durch Subindi-zes sowie weitere Angaben noch verfeinert wird. Der ab September 1995 regelmässig publizierte PMI ist somit eine wertvolle Ergänzung anderer Konjunkturindikatoren.

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