Intershop mit Gewinnrückgang im ersten Halbjahr

Intershop mit Gewinnrückgang im ersten Halbjahr
(Foto: Intershop)

Zürich – Die Immobiliengesellschaft Intershop hat in der ersten Jahreshälfte 2020 weniger verdient. Schuld daran ist aber weniger die Corona-Pandemie als vielmehr der Wegfall des steuerlichen Einmaleffekts, der im Vorjahr angefallen war. Intershop erwartet für das ganze Jahr erneut mit einem guten Jahresabschluss, der die Beibehaltung der attraktiven Dividendenpolitik ermöglichen sollte.

Die Corona-Pandemie hinterliess laut Angaben der Immobilienfirma vom Donnerstag indirekt Spuren im Halbjahresergebnis, denn die davon besonders betroffenen Betriebe aus der Hotel- und Gastronomiebranche sowie der Non-Food-Detailhandel sind im Mietermix unterrepräsentiert. Aber die durch Covid-19 verursachte Rezession habe einzelne Mieter betroffen, die Mühe bekundet hätten, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Daher habe Intershop, sofern begründet, Zahlungsaufschub und in Einzelfällen auch Mietzinserlasse gewährt. Inklusive Wertberichtigungen auf drohende Ausfälle wirkte sich dies in der Berichtsperiode mit rund einer Million Franken ertragsmindernd aus.

Auswirkungen der Pandemie waren im Entwicklungsgeschäft zu spüren. Insbesondere Genehmigungsverfahren beanspruchten mehr Zeit. Es sei zudem zu Verzögerungen auf einem Grossteil der Baustellen gekommen. Per Bilanzstichtag hat sich die Situation jedoch entspannt und die Projekte entwickeln sich gesamthaft positiv.

Der Marktwert der Liegenschaften betrug am Ende der Berichtsperiode 1,32 Milliarden Franken – ein Plus von 0,1 Prozent gegenüber Ende 2019. Wesentliche Werttreiber waren Veränderungen der Mietsituation, Investitionen sowie leicht tiefere Diskontierungssätze.

Der Liegenschaftsertrag sank wegen der Entmietung von Entwicklungsobjekten und wegen Liegenschaftsverkäufen 2019 und 2020 wie erwartet auf 35,3 von 37,7 Millionen Franken im Vorjahr. Immobilen -und Landverkäufe ergaben einen Erfolgsbeitrag von 14,5 Millionen Franken. Das Betriebsergebnis sank auf 46,1 (Vorjahr: 48,0) Millionen Franken.

Tiefer war auch der Reingewinn, der auf 33,9 (41,9) Millionen zurückging. Dies ist einem höheren Steueraufwand geschuldet. Im Vorjahr profitierte Intershop von der Unternehmenssteuerreform, die eine Reduktion der latenten Steuern von 6,8 Millionen Franken zur Folge hatten.

Bestätigt Prognosen
Mit den vorgelegten Zahlen hat Intershop die Erwartungen der ZKB bei EBIT und Reingewinn übertroffen, beim Liegenschaftenertrag aber verfehlt. Diese hatte den Nettoliegenschaftsertrag auf 39,5 Millionen Franken und den EBIT auf 40,5 Millionen geschätzt. Der Reingewinn wurde bei 27,8 Millionen veranschlagt.

Die längerfristigen Folgen der Pandemie seien nur schwer einschätzbar. Wenngleich eine Entspannung auf dem Vermietungsmarkt zu verzeichnen sei, liege die Nachfrage noch deutlich unter dem Niveau des Vorjahrs. Trotz der Vermietungserfolge im ersten Semester werde per Jahresende unverändert ein Anstieg der Leerstandsquote auf gut 10 (Ende Juni: 7,9) Prozent erwartet. Falls ein erneuter umfassender Lockdown ausbleibe, sollten die Mieterträge das Volumen des ersten Semesters erreichen. Insgesamt erwartet die Immobilienfirma erneut einen erfreulichen operativen Jahresabschluss, der die Beibehaltung der attraktiven Dividendenpolitik ermöglichen sollte. (awp/mc/ps)

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