Jugendherbergen gewinnen Schweizer Solarpreis 2011

Jugendherbergen gewinnen Schweizer Solarpreis 2011

Im Minergie-P-Standard errichtet: Neubau Jugendherberge Interlaken (Eröffnung März 2012).

Zürich/Genf – Die Schweizer Jugendherbergen gewinnen den Schweizer Solarpreis 2011 in der Kategorie A Persönlichkeiten / Institutionen für ihr umfassendes Umweltmanagement in Bau und Betrieb und für ihre Vorreiterrolle im umweltverträglichen Tourismus. Die Non-Profit-Organisation sieht die Auszeichnung als Anerkennung für die konsequente und kontinuierliche Umsetzung der vor 15 Jahren eingeschlagenen Nachhaltigkeitsstrategie.

Bereits in den 90er-Jahren haben die Schweizer Jugendherbergen in ihrem Leitbild eine Nachhaltigkeitsstrategie festgelegt. Die Ergebnisse lassen sich sehen: Seit dem Jahr 2000 wurde der CO2-Ausstoss um 37 Prozent und der Wasserverbrauch seit 1996 um 20 Prozent reduziert, dies trotz gleichzeitig erhöhten Standards. Auf 13 Dächern der insgesamt 54 Jugendherbergen stehen 501 Quadratmeter Sonnenkollektoren, auf drei Dächern Photovoltaikanlagen mit einer Fläche von 1238 Quadratmetern. 64 Prozent der Jugendherberge-Gäste nutzen die Möglichkeit, ihre CO2-Emissionen mit einer freiwilligen CO2-Abgabe von 50 Rappen pro Übernachtung zu kompensieren. Die Erträge werden wieder in Energieprojekte – beispielsweise in Solarkollektoren – investiert. Drei Jugendherbergen haben bereits Minergiestandard (Zermatt, Scuol und Valbella), im nächsten Frühjahr wird in Interlaken eine neue Jugendherberge im Minergie-P-Standard eröffnet.

Umweltmanagement auch in der Betriebsführung
Für die Schweizer Jugendherbergen ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Bestandteil der Organisationsphilosophie. Dies gilt bezüglich Umweltmanagement nicht nur für die bauliche Infrastruktur, sondern auch für die Betriebsführung. Die meisten Jugendherbergen haben bereits fürs EU Umweltlabel und fürs Steinbocklabel den Zertifizierungsprozess abgeschlossen. Bei den anderen Betrieben ist die Zertifizierung in Gang. Ziel ist es, dass alle Schweizer Jugendherbergen diese beiden Label tragen.

Bereits verschiedene Auszeichnungen erhalten
Die vielfältigen Aktivitäten und die Ergebnisse zeigen, dass auch mit den beschränkten finanziellen Mitteln einer Non-Profit-Organisation viel für die Nachhaltigkeit getan werden kann. Die Schweizer Jugendherbergen wurden für ihre beispielhafte Umsetzung schon verschiedentlich ausgezeichnet. 2011 Nachhaltigkeitspreis Zürcher Kantonalbank, 2010 myclimate Award, 2010 Award für Marketing + Architektur, 2008 Hans E. Moppert-Preis, 2008 Icomos Historisches Hotel des Jahres, 2007 Milestone für die Nachhaltigkeitsstrategie.

Stichwort Schweizer Jugendherbergen
Zur Non-Profit-Organisation mit Sitz in Zürich gehören 54 Jugendherbergen in der ganzen Schweiz. 2010 erreichten die Jugendherbergen 945’000 Logiernächte und verzeichneten einen Umsatz von rund 41 Mio. Franken. Der Verein hat 103’000 Mitglieder. In den Jugendherbergen übernachten längst nicht mehr nur Jugendliche: Familien, Gruppen, Businessreisende und ältere Personen gehören ebenso zu den Gästen. Die Organisation beschäftigt 450 Mitarbeitende (248 Vollzeitstellen). Der Verein ist Mitglied bei Hostelling International (HI), der internationalen Vereinigung der Jugendherbergen. Weltweit gibt es über 4000 Jugendherbergen mit 4 Millionen Mitgliedern in über 90 Ländern.

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