Klima-Allianz will Doris Leuthard zur Schutzpatronin machen

Klima-Allianz will Doris Leuthard zur Schutzpatronin machen

(Abb: Greenpeace)

Zürich – In New York treffen sich heute Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus über 120 Ländern zum ersten UNO-Klimagipfel. Die Schweiz wird durch Bundesrätin Doris Leuthard vertreten. An ihre Adresse sendet die Klima-Allianz mit einer breit abgestützten Petition ein starkes Zeichen: Nur eine Schweiz, die bis 2050 auf 100% erneuerbare Energien umstellt und sich auch im Ausland stark engagiert, leistet einen angemessenen Beitrag zur dringend nötigen Klimagerechtigkeit.

Der Gipfel in New York ist das prominenteste internationale Treffen im Kampf gegen den Klimawandel. Das grosse Interesse von Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zeigt, wie wichtig und drängend das Thema ist. Aus Sicht der Klima-Allianz hat die Schweiz eine besondere Verantwortung beim globalen Kampf gegen den Klimawandel. Die Allianz von über 50 Organisationen aus den Bereichen Umweltschutz, Entwicklungszusammenarbeit, Politik, Religion und Gewerkschaftsarbeit will deshalb Umweltministerin Doris Leuthard ermutigen, zur Schutzpatronin des Klimas zu werden.

100% erneuerbar…
«Doris Leuthard hat definitiv das Zeug zur Schutzpatronin des Klimas», sagt Patrick Hofstetter, Koordinator der Klima-Allianz und Leiter Klima & Energie beim WWF Schweiz. «Sie verfügt über eine starke Position im Bundesrat, ist beliebt bei der Bevölkerung und hat fast alle wichtigen Dossiers zum Thema Klimawandel unter sich». Die Klima-Allianz lanciert deshalb heute eine Petition, die von Leuthard und ihren Kolleginnen und Kollegen im Bundesrat ein stärkeres Engagement gegen Ursachen und Folgen des Klimawandels fordert.

Konkret verlangt der Petitionstext, dass die Schweiz ihre Energieversorgung bis ins Jahr 2050 vollständig auf erneuerbare Quellen umstellt und sich auf dem Weg dorthin verbindliche Klimazwischenziele setzt. Denn bisher hat es die Schweiz bloss geschafft, den CO2-Ausstoss auf dem Niveau von 1990 zu stabilisieren. Zudem hat der Bundesrat im Frühjahr 2014 mit dem Festhalten am 20-Prozent-Reduktionsziel bis 2020 die Empfehlungen des Weltklimarats ignoriert. «Die Welt braucht kein Wunder, um das Klima zu retten, sondern Schutzpatroninnen wie hoffentlich ab heute Doris Leuthard: Nur mit griffigeren Massnahmen können wir das international anerkannte Ziel, die Klima-Erwärmung auf weniger als 2 Grad Celsius zu begrenzen, erreichen», so der Klimaexperte von Greenpeace Schweiz Georg Klingler.

… und klimagerecht
Klimaschutz soll allerdings nicht an der Grenze aufhören. Deshalb fordert die Petition weiter, dass die Schweiz jene Entwicklungsländer finanziell unterstützt, die wenig zur Klimaerwärmung beigetragen haben – aber besonders darunter leiden. Die Allianz spricht in diesem Zusammenhang von Klimagerechtigkeit. Das bedeutet, dass die Schweiz aufgrund ihrer Wirtschaftsleistung und ihrer politischen Möglichkeiten im Kampf gegen den Klimawandel eine besondere Verantwortung hat. «Die reichen Industrienationen haben den Klimawandel massgeblich mitverursacht. Unter den Folgen dieser Politik leiden aber vor allem Entwicklungsländer», sagt Jürg Staudenmann, Verantwortlicher für internationale Umwelt- und Klimapolitik bei Alliance Sud.

Meilensteine bis zur Klimakonferenz in Paris
Angesichts der bereits sichtbaren Folgen der Klimaerwärmung gilt es, keine Zeit mehr zu verlieren. Der Bundesrat dürfte im November einen Vorentscheid zur schweizerischen Klimapolitik bis 2030 fällen und muss spätestens dann einen ersten Tatbeweis erbringen. Bis Ende März 2015 sollen alle Länder ihre Beiträge zur CO2-Reduktion an die UNO melden und im Dezember 2015 ist der Abschluss eines globalen Abkommens in Paris vorgesehen. Dann wird sich zeigen, ob das Klima auch im Bundesrat auf eine Schutzpatronin zählen kann. (Greenpeace/mc)

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