M&A-Aktivitäten von Schweizer KMU: Spektakuläre Erholung im ersten Halbjahr

M&A-Aktivitäten von Schweizer KMU: Spektakuläre Erholung im ersten Halbjahr
(Kheng Guan Toh - Adobe Stock)

Zürich – Die M&A-Aktivitäten der Schweizer KMU haben im ersten Halbjahr 2021 so stark zugenommen wie noch nie zuvor. Unternehmen führten insgesamt 117 Transaktionen durch, im Vergleich zu 72 im ersten Halbjahr 2020. Dieser Anstieg um 62,5 Prozent sowie auch die Gesamtzahl der Transaktionen sind die höchsten Werte seit Beginn der Deloitte-Studie zu den M&A-Aktivitäten von Schweizer KMU im Jahr 2013.

Insbesondere der Anstieg des Anteils grenzüberschreitender Transaktionen auf über zwei Drittel spiegelt das wiedergewonnene Vertrauen in die gesamtwirtschaftlichen Aussichten wider. Deloitte erwartet, dass die M&A-Aktivitäten auch in der zweiten Jahreshälfte 2021 weiterhin dynamisch bleiben. Allerdings wächst das Risiko einer drohenden vierten Pandemiewelle, die der wirtschaftlichen Erholung und dem Appetit auf Transaktionen schaden könnte.

Nach einer für Schweizer KMU turbulenten Phase im Jahr 2020 hat die Schweiz in der ersten Hälfte 2021 einen historischen Anstieg der M&A-Aktivitäten erlebt. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2021 117 Transaktionen durchgeführt – die höchste Anzahl von Transaktionen seit Beginn der Deloitte-Studie zur M&A-Aktivität von Schweizer KMUs im Jahr 2013 und gleichzeitig ein Rekordanstieg von 62,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Insbesondere die Akquisitionen von Schweizer KMU durch ausländische Unternehmen stiegen um 88 % und die Akquisitionen durch Schweizer KMU im Ausland verdoppelten sich. Dieser Aufschwung bei den grenzüberschreitenden Aktivitäten (67,5 % der Transaktionen) spiegelt das wiedergewonnene Vertrauen in die allgemeinen Wirtschaftsaussichten wider. Das Wachstum bei inländischen Transaktionen war weniger signifikant (+23 %).

Akquisitionen durch Schweizer KMU hauptsächlich in Europa
Europa ist der Hauptmarkt für Akquisitionen durch Schweizer KMU, denn diese Region macht 84 % der Transaktionen aus. Auf die Nachbarländer entfallen 50 % der Akquisitionen und Deutschland bleibt mit einem Anteil von 28 % der grösste Markt für Schweizer KMU. Die TMT-Branche und das Gesundheitswesen, die zu den Gewinnern der COVID-19-Krise zählen, gehören zu den begehrtesten Sektoren.

Zürich steht an der Spitze
Deutschland war im H1 2021 der grösste Investor in der Schweiz. Generell waren die Hauptkäufer von Schweizer KMU ebenfalls Europäer (81 %), gefolgt von überwiegend nordamerikanischen und asiatischen Unternehmen. Die Konsumgüterindustrie, einer der Hauptnutzniesser der wirtschaftlichen Erholung, hat die Industrie- und TMT-Branchen überholt, die in der Regel die Rangliste der begehrtesten Schweizer KMU anführen. Akquisitionen wurden vor allem in der Deutschschweiz getätigt (81 %), wobei der Kanton Zürich die Region mit den dynamischsten M&A-Aktivitäten war (23 Transaktionen). «Nach einem Rückgang der ausländischen Investitionen im Jahr 2020 ist es beruhigend zu sehen, dass die Schweiz wieder mehr externe Käufer anzieht», erklärt Stephan Brücher, Partner für Corporate Finance Advisory bei Deloitte Schweiz.

Vierte Pandemiewelle könnte Erholung erschweren
Die M&A-Aktivität im 1. Halbjahr 2021 wurde durch die Aussicht auf eine historisch starke wirtschaftliche Erholung angetrieben. «Je nachdem, wie sich die Pandemielage entwickelt und wie schnell die Impfkampagnen voranschreiten, können die historischen Gewinne aus dem ersten Halbjahr 2021 aufrechterhalten werden. Die M&A-Aktivitäten dürften im nächsten halben Jahr dynamisch bleiben, unterstützt durch einen Rückstau an Transaktionen und starke Marktfundamente in den Hauptmärkten», erklärt Stephan Brücher. «Allerdings wächst mit der schnellen Ausbreitung der Delta-Variante die Gefahr einer vierten Welle. Dies könnte die wirtschaftliche Erholung unsicherer machen und sich negativ auf die Märkte und den Appetit der Unternehmen auf Transaktionen auswirken.» (Deloitte/mc/pg)

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