Mittelost-Airliner kämpfen gegen Turbulenzen

Mittelost-Airliner kämpfen gegen Turbulenzen

Eine Maschine der Qatar Airways auf dem Internationalen Flughafen von Dubai.

Dubai – Laut Giovanni Bisignani, CEO beim Luftfahrtverband IATA in Genf, haben die Revolten im arabischen Raum das weltweite Passagieraufkommen um 1 Prozent geschmälert. Die meisten Mittelost-Airliner legen im ersten Quartal im Wachstum weiter zu, wenn auch schwächer als im Vorjahr.

Mittelöstliche Fluggesellschaften verzeichneten im Februar 8,4 Prozent mehr Passagieraufkommen, nach plus 12 Prozent im Januar. Besonders in Maschinen, die in Länder mit andauernden Unruhen wie Jemen, Bahrain und Syrien fliegen, lichten sich die Reihen. Die genannten Destinationen stehen nach
IATA-Angaben aber nur für 0,3 Prozent der weltweiten zivilen Luftfahrt.

«Verschlossene Märkte»
«Die zivile Luftfahrt im Mittleren Osten ist gekennzeichnet durch verschlossene, nationale Märkte und die Macht staatlicher Airliner», sagt Stefan Pichler, CEO der privaten Jazeera Airways aus Kuwait. «Deshalb werden wir eine Konsolidierung wie in Europa mit Fusionen und Aufkäufen in naher Zukunft nicht erleben.» Im März stellte Konkurrent Wataniya Airways aus Kuwait den Flugbetrieb ein. Wegen ausbleibender Touristen in Ägypten hat EgyptAir ein Drittel seiner Flotte an Mitbewerber vermietet.

Weil immer mehr Firmen und Orient-Reisende ins sichere Dubai ausweichen, ist der Ansturm auf den Dubai International Airport (IATA-Code: DXB) ungebrochen. Auf dem viertgrössten Flughafen der Welt landeten im Februar 3,83 Mio. Passagiere, 5,2 Prozent mehr als im Vormonat. Aus Afrika trafen wegen der Revolutionen in Tunesien und Ägypten 28,000 weniger Reisende in «DXB› ein.

Ölpreisschock gleich Reiseschock
Die Revolten im MENA-Raum und besonders der Bürgerkrieg in Libyen treiben die Preise auf den Ölmärkten auf immer neue Höhen. Am Montag stieg der Preise pro Fass der Sorte Brent auf ein Zweieinhalbjahreshoch bei 120 Dollar. Als Folge dessen erhöhen die Airliner ihre Ticketpreise, auch in den ölreichen Golfstaaten. So kostet der Flug mit Qatar Airways von Dubai nach Algiers neu 3’895 Dirham oder 977 Franken, 70 Prozent mehr als noch im Februar 2011.

MENA-Krisen und Japan belasten
Nach IATA-Angaben fiel der Sitzladefaktor im ersten Quartal global um 2,2 Prozent. Für die Reisebranche dürfte das zweite Quartal nicht leichter werden. Neben der Krise im MENA-Raum belastet auch das Erdbeben mit anschliessender Reaktorkatastrophe in Japan.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert