Nord Stream: Umweltauswirkungen von Pipelinebau gering

Nord Stream: Umweltauswirkungen von Pipelinebau gering

Russlands Präsident Dmitri Medwedew anlässlich des Baubeginns der Pipeline im April 2010.

Zug – Einen Monat vor der offiziellen Inbetriebnahme der Erdgas-Ostseepipeline hat das Firmenkonsortium Nord Stream einen Umweltbericht vorgelegt. Nach Einschätzung des Unternehmens hatte der Bau des ersten 1220 Kilometer langen Pipelinestranges im vergangenen Jahr in den Ostseegewässern zwischen Russland und Deutschland keine signifikanten Umweltauswirkungen auf die Flora und Fauna.

Der beim Bau verursachte Lärm habe sich nicht messbar auf die Anzahl der Kegelrobben im Greifswalder Bodden oder der Schweinswale in der Pommerschen Bucht ausgewirkt, teilte das Unternehmen in Zug mit. Chemische Munitionsobjekte, die zuvor in dänischen Gewässern identifiziert worden waren, seien nicht beschädigt worden. Für den Bereich der finnischen Gewässer beurteilte Nord Stream die Auswirkungen auf die Wasserqualität als «gering» und «lokal begrenzt». Die erforderlichen Munitionsräumungen, Gesteinsaufschüttungen und Verlegearbeiten hätten kurzzeitig zu Aufwirbelungen von Sedimenten gekommen.

7,4 Mrd Euro-Projekt
Der erste Strang des 7,4 Mrd Euro-Projektes ist nach anderthalb Jahren im September fertiggestellt worden. Er wird am 8. November am deutschen Anlandepunkt offiziell im Beisein von Russlands Präsident Dmitri Medwedew in Betrieb genommen. Ein zweiter Pipelinestrang soll ein Jahr später Gas nach Deutschland transportieren. Das gesetzlich vorgeschriebene Umweltmonitoring-Programm beurteilt die Auswirkungen auf die Umwelt während des Baus und der ersten Betriebsphase bis 2016. Dazu werden von 20 beauftragten Unternehmen an 1000 Untersuchungsstationen Messdaten entlang des Trassenverlaufs genommen und ausgewertet. Das Programm kostet Nord Stream 40 Millionen Euro. (awp/mc/ps)

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