Retten E-Book-Reader das Weltklima?

Retten E-Book-Reader das Weltklima?

Berlin – Leseratten, die jährlich zehn oder mehr Bücher lesen, verhalten sich umweltfreundlicher, wenn sie das Buch gegen einen E-Book-Reader austauschen. Das hat das Öko-Institut ermittelt. Denn wer das elektronische Buch nutzt, spart Papier, Energie und damit Treibhausgase.

«Bei der Studie ging es darum, Grundlagen für den Blauen Engel zu entwickeln», erklärt Dietlinde Quack, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Öko-Institut, gegenüber pressetext. Der Blaue Engel ist ein Siegel für umweltfreundliche Produkte.

Nachhaltiger Schutzeffekt
Schon heute konsumieren Millionen Deutsche Romane, Krimis oder Sachbücher auf dem elektronischen Gerät. «Wir sehen, dass es einen gewissen Trend gibt, wir machen keine Spekulation, ob der E-Book-Reader das Buch ablöst», sagt Quack. «In der Herstellung und Nutzung verursacht ein E-Book-Reader mit eInk-Display rund 25 Kilogramm CO2; etwa ein Zehntel im Vergleich zu einem herkömmlichen Laptop und immer noch deutlich weniger als Tablet-PCs», erläutert auch Andreas Manhart, Experte für umweltfreundliche elektronische Produkte am Öko-Institut. «Wer neben Büchern noch Zeitungen auf seinem E-Book-Reader liest, schützt Klima und Wälder nachhaltig.»

Nachhaltigkeitsanalyse nach PROSA-Methode
Das Öko-Institut hat Kriterien definiert, nach denen Geräte zu den «Besten ihrer Klasse» gehören. Solche haben Akkus mit einer besonders langen Lebensdauer. Diese sparen Energie durch optimierte Ladevorgänge. Sie können viele gängige E-Book-Formate lesen und weisen einen universellen Mikro-USB-Anschluss für Universalladegeräte auf. Erfüllen E-Book-Reader diese Kriterien, können sie das Umweltzeichen Blauer Engel erhalten. Grundlage für die Kriterienentwicklung ist jeweils eine Nachhaltigkeitsanalyse mit der vom Öko-Institut entwickelten Methode PROSA (Product Sustainability Assessment). Ausgehend von einer Marktanalyse beinhaltet PROSA eine vereinfachte Ökobilanz an repräsentativen Produkten, die Berechnung typischer Lebenszykluskosten und eine Nutzenanalyse der Produktgruppe. (pte/mc/ps)

Originalbeitrag pressetext

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